Silvester-Quickie, stürmisch und feucht

Bochum-Langendreer – Kemnader See – Witten-Heven – BO-Langendreer (14 km, Ø 27 km/h)

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Nass :(

Ganz zum Ende des Jahres darf auch der Renner nochmal ran! Leider schiebt der kräftige Westwind dicke Wolken heran, die dann die Straßen – und mich! – wässern. Also kürze ich meine Runde kräftig ab und hetze, inzwischen ziemlich nassen Fußes, direkt wieder nachhause zur heißen Dusche.
Immerhin, der Renner war nochmal draußen!

Jahresabschluss

Ich schließe die Bücher für 2022 mit dokumentierten 1032 Kilometern, davon 727 auf dem Renner und immerhin noch 305 auf dem Mounti. In Erinnerung bleiben mir vor allem die beiden großen Touren: Mein Solobrett an der Nordsee sowie die aufregende Runde um die Haard. Außerdem habe ich einige spannende Herdecke-Varianten ausgekundschaftet und war das eine oder andere Mal auf Asphalt in Richtung Sprockhövel unterwegs.
In Summe bei weiten kein rekordverdächtiges, aber ein immer noch recht munteres Velo-Jahr!

Weihnachten im April

Bochum-Langendreer – Witten – Hiddinghausen – Silschede – Wetter – Witten – BO-Langendreer (35 km, als GPX herunterladen)

Die schweren Wackersteine des weihnachtlichen Gelages noch im Magen, lasse ich mich bezirzen von der Bläue des Himmels, die immer wieder geradezu unverschämt durch die Wolken lugt. Dabei zehn Grad und ein munteres, aber nicht allzu wildes Windchen – soll ichs wagen? Ich wage es!
Ich habe Lust auf meine Sprockhövel-Runde, die passt ins Zeitbudget. Und mehr Strecke werden die Beine gerade eh nicht hergeben! Weil ich nicht ausschließen kann, dass es zwischendurch doch mal regnet, lasse ich das Rennrad daheim und flitze auf dem Mounti los. Durch Bommern gehts hinaus aus Witten, den Wind immer schön von vorn. Na gut, dann hab ich auf dem Heimweg eben Rückenwind! Ich genieße die relative Ruhe auf den Straßen (die liegen alle noch zuhause und haben mit Verdauen zu tun…), nur der eine oder andere Deutlich-zu-eng-Überholer nervt ein wenig. Davon abgesehen entwickelt sich ein wunderbarer Zweistünder, ich finde einen angenehmen Rhythmus und radle ohne Hatz und Eile.
Als ich dann in Hiddinghausen die Richtung wechsle, schiebt der Wind auf einmal, na klar, da leg ich auch ein paar mehr Umdrehungen an die Kurbel. Aber die Straßen sind hier und da noch feucht und die Kurve auf der Schussfahrt hinab nach Wetter verdammt eng, also gehe ich es gelassen an.
Auf dem Heimweg entlang der Ruhr muss ich mich dann doch noch unterstellen, weil ein kurzer Schauer über mich hinweg zieht. Nach fünf Minuten kommt aber nix Nasses mehr von oben, und ich fahre weiter; kurze Zeit später scheint auch wieder die Sonne. Keine Viertelstunde, nachdem ich zuhause angekommen bin, fängt es dann hässlich an zu pladdern – da habe ich mal wieder mehr Glück als Verstand gehabt und den April-Dezember perfekt abgepasst!

Kranich-Abschied

Bochum-Langendreer – Rheinischer Esel durch Witten bis Dortmund-Löttringhausen – Schnee – Herdecke – Witten – BO-Langendreer (30 km)

So geht Feiertag!

Bochum-Langendreer – Kemnader See – BO-Stiepel – BO-Zentrum – BO-Langendreer (31 km, Ø 28,0 km/h)

Auf einer Landzunge, die in einen See hineiragt, steht ein kleiner Leuchttum.
Der Kemnader See hat einen echten Leuchtturm.
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Wandbild in Bochum: Immer wieder sehenswert.

Der Oktober zaubert einen Feiertag zum Niedernknien übers Land. Alles, was Räder oder wenigstens Füße hat, strömt nach draußen, um diesen kaiserlich bewetterten Herbsttag auch ja nicht zu verpassen: Die Motorrad- und Cabriodichte auf den Straßen übersteigt die Werte so manches lauen Sommerwochenendes, und auf dem Rundweg um den Kemnader See tummeln sich prächtig gelaunte Spaziergänger und Skater.

Auch ich kann und will Petrussens Verlockungen nicht widerstehen, auch wenn ich nicht die Zeit für die ganz große Tour habe. Schade, dann solls aber zumindest ein sonniger Asphalt-Sprint werden: Erst zum Kemnader See, dann hinauf nach Stiepel und durch die Innenstadt wieder heim, so ist mein feister Plan.

Weil kaum Wind geht, habe ich schon auf der Anfahrt zum Kemnader See meinen Spaß: Mit Schmackes jage ich, tief in den Lenker gebeugt, die Kleinherbeder Straße hinab. Auch am See selbst habe ich tüchtig Umdrehung an der Kurbel, gebe aber natürlich auf jene acht, die deutlich weniger hektisch unterwegs sind als ich. Es soll auf meiner Hatz ja niemand zu Schaden kommen!

Danach sinkt der Schnitt sowieso wieder, denn ich muss nach Stiepel hinauf. Was meinen Puls zu Saisonbeginn locker in den roten Bereich bringt, gelingt mir heute erfreulich entspannt. Nach des Anstiegs Mühen lockt auf der anderen Seite die Abfahrt in Richtung Stadtzentrum, die ich, wieder tief gebeugt, sportlich zelebriere. Hat da gerade ein Autofahrer von hinten gehupt? Hey, ich fahre doch schon sechzig! :)

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Exzenterhaus an der Universitätsstraße: Vertikale Unwucht

Aus Zeitgründen verzichte ich dann auf die eigentlich obligatorische Runde um den Innenstadtring und biege stattdessen direkt auf die Universitätsstraße ab. Die führt zwar übern Berg, aber auf die Alternativroute entlang der Wittener Straße habe ich schlicht keine Lust – die ist auf mehreren Kilometern Länge einfach nur der zweifelsfreie Nachweis der Unlust der Bochumer Stadtverwaltung, auch nur irgendetwas Positives für den Fahrradverkehr zu leisten. (Ach, Bochum …)
Dann lieber Unistraße: Dort gibts unten einen extrabreiten Radweg, und weiter oben, wo der dann endet, immerhin noch genug Spuren für alle. Auf der sich anschließenden Schussfahrt von der Uni zur Autobahn hinab bin ich eh so schnell wie die Autos.

Zurück in Langendreer, statte ich dem “nagelneuen Kack-Radweg” an der Baroper Straße noch einen Besuch ab: Der existiert inzwischen locker anderthalb Jahre, aber es hat immer noch niemand geschafft, die unklare Vorfahrtssituation mit den Rechtsabbiegern zur Autobahnauffahrt zu entschärfen. Ist ja auch nur vier Monate her, dass das Tiefbauamt auf meine Nachfrage eine Klärung ankündigte. (Ach, Bochum …)

Zuhause bleibe ich noch eine Weile draußen in der herrlichen Oktobersonne sitzen, bevor ich das Rad in den Feierabend und mich unter die Dusche stelle. Das war ein wunderbar sportlicher Ausritt bei allerfeinstem Wetter, der auch noch einen ziemlich ordentlichen Schnitt in den Aufzeichnungen hinterlässt. So geht Feiertag!

Wetter-Roulette

Bochum-Langendreer – Witten – Auf dem Schnee – Herdecke-Kirchende – Witten – BO-Langendreer (26 km, Ø 27,7 km/h)

Eine Straße mit Autos, dahinter recht dichte, dunkle Bewölkung
Banger Blick aufs Wetter

Ach Wettermann, machs mir doch nicht so schwer: Regnen tuts nicht, aber ist das nicht schon ganz feiner Niesel, der da in der Luft liegt? Ach egal, ich will es wagen: Ab aufs Rad!
Auf der Ardeystraße schraube ich mich durch Witten auf den Schnee hinauf, wo ich nochmal mit bangem Blick zum Himmel schaue: Gen Südosten ist der Himmel bedrohlich dunkel. Dort regnets ganz sicher! Ob ich direkt lieber umdrehe? Einen Moment bleibe ich stehen, beobachte die Bewegung der Wolken und beschließe, dass sie nach Osten abziehen. Nicht meine Richtung, ich will ja gleich wieder nach Westen abdrehen! Also weiter, hinunter nach Kirchende und von dort durchs Endertal zur Ruhr. Zwischendurch fisselt es immer mal ein wenig, aber grundsätzlich bleibts trocken, und so komme ich, durchaus zufrieden mit meinem Schnitt, wieder zuhause an.
Fast hätte ich aus Angst vorm Regen auf diesen flotten Renner-Ritt verzichtet!