Schnell mal Herdecke

Bochum-Langendreer – Witten – Herdecke – Wetter – Wengern – Witten – BO-Langendreer (30 km, Ø 26 km/h, als GPX herunterladen)

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Ardeystraße: Nun ist Frühling!

Okay, so warm wie gestern ists tatsächlich nicht mehr. Tatsächlich ist es ganze zehn Grad kälter! Aber eben immer noch 15 Grad, und das Zeitfenster öffnet sich: Raus aufs Rad!
Es soll nicht allzu lange dauern, also wusel ich fix meine Herdecke-Runde ab: Durch Witten, Ardeystraße auf den Schnee hinauf (uff!), nach Herdecke runter (hui!), und über Wetter und Wengern zurück nach Witten.
Im Vergleich zur Tour letzte Woche bin ich aber fit und ziehe die Runde sportlich durch. Wo es geht, wie am Harkortsee, und wenn der Gegenwind mich nicht allzu bös verpustet, mache ich mich auch auf der Geraden auf dem Lenker klein und gebe tiefgebeugt Kette. Das halte ich natürlich nicht ewig durch, aber Spaß machts schon!

Ziemlich warm - und ziemlich kaputt

Bochum-Langendreer – Witten – Wengern – Wetter – Hagen – Dortmund-Hohensyburg – Auf dem Schnee – Witten – BO-Langendreer (41 km, Ø 24 km/h, als GPX herunterladen)

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Hengsteysee, oben die Hohensyburg: Dort hinauf …

Mich plagt ein echtes Luxusproblem: Der Sommer stellt Anfang April seinen Fuß in die Tür, draußen sind locker fünfundzwanzig Grad. Das schreit geradezu nach einer Runde auf dem Rad!
Andererseits haben viele Helfer aus der ganzen Welt mit mir in den letzten Monaten ehrenamtlich an FlatPress gearbeitet – das ist die freie Blog-Software, mit der ich auch mein Tourenbuch hier betreibe. Eigentlich muss ich die gerade fertig gewordene neue Version 1.3 schnellstmöglich veröffentlichen und im Netz dafür die Werbetrommel rühren…

Ein zweiter Blick nach nach draußen macht mir dann aber schnell klar: Die Sonne scheint, das Internet muss warten! Es ist dermaßen warm, dass ich in kurzer Hose raus kann. Tschüss Winter, tschüss Zwiebel-Look – los gehts mit Sommer-Vibes und guter Laune!
Leider sind die Beine etwas anderer Meinung als der Kopf. Von Anfang an tue ich mich schwer mit dem recht kräftigen Gegenwind, und irgendwie will sich mein geliebtes “Kopf-aus-Beine-an”-Gefühl nicht einstellen. Ich komme recht gut voran, aber den ganz großen Spaß machts nicht.

Durch Witten und Wetter fahre ich nach Hagen. Wer auch immer hier in den letzten Jahren für die Radverkehrsführung zuständig war, hat einen sehr merkwürdigen Sinn für Humor ausgelebt. Radwege, die kommentarlos an hohen Bordsteinkanten aufhören, ganze Kaskaden nerviger Bettelampeln, und nicht zuletzt ein benutzungspflichtiger Radweg, der nach wenigen Metern schon wieder endet (sowas hat hier offenbar Tradition): Samma Hagen, willst du mich trollen?

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… gehts im Rondell.

Am Hengsteysee gönne ich mir eine kurze Pause, bevor ich den Anstieg hinauf nach Syburg in Angriff nehme. Der führt in einem Rondell und Serpentinen locker 120 Höhenmeter aus dem Ruhrtal hinauf und ist immer ein guter Gradmesser für meinen Trainingsstand. Der ist heute aber tatsächlich nicht der Knüller, ich schnaufe ziemlich, als ich endlich oben ankomme. Schön, dass es dann nach Herdecke gleich wieder herrlich bergab geht! Leider folgt dann aber der finale Stich die Wittener Landstraße auf den Schnee hinauf, und hier merke ichs dann sehr deutlich: Das passt heute sportlich einfach nicht. Weil die Oberschenkel zu krampfen anfangen, muss ich sogar noch eine Pause einlegen. Was ist denn nur los?

Auf den letzten Metern merke ich dann, dass die Runde wirklich nicht länger hätte sein dürfen. Ich bin körperlich ziemlich durch, aber schlimmer noch, meine Konzentration ist komplett flöten gegangen. Das ist auf dem Renner im hektischen Straßenverkehr natürlich nur wenig hilfreich, und so bin ich froh, das Rad nach etwas mehr als 40 Kilometern und immerhin 600 Höhenmetern endlich abstellen zu können. Eine Riesenportion Streuselkuchen und drei große Tassen dicken Kakaos später weiß ich dann: Verdammt, das war wieder nur so ein bekloppter Hungerast – dabei hatte ich mich vor der Tour eigentlich satt und fit gefühlt.

Aber: Ich war draußen und habe das tolle Wetter genutzt! Und die neue FlatPress-Version kann ich ja auch einfach einen Tag später veröffentlichen :)