Finde deine Mitte

Bochum-Langendreer - Witten - Herdecke - Dortmund-Hohensyburg - Ruhrtalradweg bis Witten-Heven - Bochum-Langendreer (55,1km, Ø 24,0km/h; als GPX herunterladen)

Schon lange fehlt mir das Radeln als Ausgleich zu den diversen kleinen Nickligkeiten des Lebens. Der Winter hat sich alle Mühe gegeben, möglichst viel nasse Kälte, aber ja keinen Schnee da zu lassen - alles andere als schöne Bedingungen fürs Fahrradfahren, und das monatelang.
Aber nun will der Frühling es endlich wissen und stellt mit fast zwanzig Grad einen März-Sonntag in die Landschaft, der seinesgleichen sucht. Und sofort will der ganze Ruhrpott nur raus ins Freie, um gierig die Sonne aufzusaugen. Entsprechend voll sind Radwege, Ausflugslokale und kurvige Motorradstrecken. Aber das tolle Wetter wirkt offenbar auch auf die Laune der Menschen: Alle sind entspannt und rücksichtsvoll, niemand hupt Fahrradfahrer von der Straße, und die meisten warten mit dem Überholen wirklich, bis ausreichend Platz ist. Paradiesische Zustände!
Nach einem wunderbar flotten Ritt über den Rheinischen Esel kämpfe ich mich aus Witten hinauf auf den Schnee (bin ich hier nicht schonmal bedeutend dynamischer hochgefahren?) und lasse mich auf der anderen Seite im Sturzflug nach Herdecke hinunterfallen. Heute will ich zur Syburg, also muss ich die eben hinuntergerollten Meter auf der anderen Talseite gleich wieder hinauf. Aber ich lasse es piano angehen und komme stetig, aber mit beruhigend viel Luft zur Leistungsgrenze voran.
Auf der Syburg mache ich eine Rast und lasse mir die Sonne auf den Pelz scheinen. Was für ein Genuss!

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Blick von der Syburg - in der Bildmitte die Mündung der Lenne in die Ruhr. Aufs Bild klicken für volle Größe (3183 x 800 Pixel / 536 KB).

Den Heimweg möchte ich im Ruhrtal verbringen, also fahre ich von der Syburg hinunter zum Hengsteysee. Von dort aus bleibe ich auf dem Ruhrtalradweg, der mich bis nach Wetter bringt. Um mir meine Rennradreifen nicht ein paar Kilometer weiter, wo der Ruhrtalradweg nicht mehr asphaltiert ist, zu ruinieren, wechsle ich in Wengern auf die Straße. Hier fühlt sich mein flottes Ross sowieso wohler! Ich durchquere Witten und biege in Heven ab in Richtung Langendreer. Bei einer letzten kurzen Pause sitze ich auf sonnengewärmtem Asphalt und lasse die tolle Tour noch einmal Revue passieren. Um mich herum zwitschern die Vögel, ich spüre ich mein Herz pochen und die Beine ein wenig schmerzen - und bin tatsächlich vollkommen ausgeglichen. Zuhause komplettieren dann ein heißes Bad und eine mit geradezu abstrusen Mengen an Käse vergoldete Pizza diesen perfekten Tag. Die Akkus sind wieder randvoll, die neue Woche kann kommen!