Solo brachiale

Bochum - Kemnader See - Hattingen - Essen - Baldeneysee - Umrundung desselben - Essen - Hattingen - Kemnader See - Bochum (99,7km, Ø 25,2km/h)

2007-09-22_1.jpgDer Samstag brachte Kaiserwetter: 25 Grad und nicht eine Wolke am Himmel! Und im Hinterkopf seit Tagen die fixe Idee, den Baldeneysee zu umrunden. Werden schon nicht mehr als 80 Kilometer sein…
Also wie gewohnt zum Kemnader See, von dort aus dann aber weiter den Ruhrtalradweg entlang nach Westen. Die Radrouten sind bestens asphaltiert, nur selten kommt mal ein etwas zu schmales oder holpriges Stück dazwischen. Spannend: Teilweise führt der Radweg auf einer ehemaligen Kohle-Trasse der Deutschen Bahn entlang, weshalb man auch manchmal das Vergnügen hat, auf alten Stahlfachwerkbrücken zu radeln (siehe Foto unten).
Wer dem Radweg folgt, bekommt nichts vom “Moloch Ruhrpott” mit - es geht durch Ruhrauen und Wälder, nur ab und zu spannt sich eine größere Brücke übers Tal. Die diversen alten Schachteingänge und Bergwerkstürme abseits des Weges stören nicht, im Gegenteil: Die Industriekultur gehört nunmal zum Ruhrgebiet.

2007-09-22_3.jpgDer Baldeneysee ist sehr hübsch, viele Segler, Skater, Radler und Läufer nutzten das herrliche Wetter, um ihre Künste zu beweisen. Abseits der zahlreichen Jachtclubs ist das Seeufer wirklich idyllisch, einige launig benannte Lokalitäten laden zum Verweilen ein.
Dafür hatte ich aber keine Zeit, ich folgte der “Kaiserroute” Ruhrtalradweg bis zum riesigen Wehr am Abfluß des Baldeneysees. Hier wird übrigens nicht nur der Wasserstand reguliert, sondern auch noch Strom produziert.
2007-09-22_2.jpgNach der Rückfahrt auf der anderen Seite des Sees erreichte ich wieder den Ruhrtalradweg und fuhr, was die Beine noch hergaben, zurück in Richtung Bochum.

Touristisches Fazit: Eine wunderschöne Runde, die es eigentlich verdient hätte, sie mit etwas mehr Ruhe zu genießen. Es gibt sicher viel mehr links und rechts zu sehen, als ich in meiner Hatz wahrnehmen konnte.
Sportliches Fazit: Ab Kilometer 70 wurde aus Spaß Sport, bei Kilometer 80 meldete sich das rechte Knie das erste (aber leider nicht das letzte) Mal, und alles nach Kilometer 90 wurde zum Kampf gegen Knieschmerzen, Krämpfe und das Fallen des Schnitts unter 25km/h.
Persönliches Fazit: So ein Ritt muß nicht jeden Tag sein - Leistungsgrenze, ick hör dia trapsen! Bin ja auch ziemlich aus dem Training…allerdings könnte bedeutend mehr Strecke gehen, wenn ich nur nicht immer so auf den Schnitt schielen würde! ;)

Heimatkunde

BO-Werne - BO-Langendreer - Witten - Kemnader See - Umrundung desselben - BO-Langendreer - BO-Werne (25,8km, Ø 26,5km/h)

2007-09-19_1.jpgNach Wochen der Abstinenz schrie der Tag geradezu nach einem Ründchen. Das Wetter paßte, die Laune auch, also ab aufs Rad und die bekannten Wege zum Kemnader See solo und deswegen ein wenig flotter angegangen - neue Routen zu erforschen, wäre zwar auch eine Option gewesen, die allerdings gewaltig auf den Schnitt gedrückt hätte.
Zunächst geht es durch die Vorort-Wohngebiete von Werne und Langendreer, aber nach der Überquerung der A44 ist man schlagartig auf dem Land: Felder, Pferdekoppeln und malerische Wäldchen prägen das Bild. Wenn man in Witten-Heven dann noch die A43 überquert hat, erreicht man die nordörstliche Spitze des Kemnader Sees, von wo aus der feinst asphaltierte (und konsequent in Rad- und Fußweg geteilte) Rundweg um den See beginnt.
Am gegenüberliegenden Ende des Sees überquert man dann auf dem Wehr den Abfluß (Foto: Blick vom Wehr über den Kemnader See), um auf der Südostseite die Runde zurück nach Witten-Heven zu komplettieren. Allerdings, und das ist mein Knoten im Taschentuch für das nächste geeignete Wochenende, kann man vom Wehr aus auch wunderbar dem Ruhrtalradweg in westlicher Richtung zum Baldeneysee, nach Essen oder noch weiter folgen.
2007-09-19_2.jpgDiesmal aber ließ ich mich vom Wind im Rücken und von Faithless im Ohr heimwärts treiben und hatte das seltene Vergnügen, einen Fasan in freier Wildbahn zu Gesicht zu bekommen. Um ehrlich zu sein: Ich hätte ihn fast überfahren - aber ich bremse ja auch für Tiere ;)
Es sah nach einem gemütlichen Ausklang der Tour aus, aber der Kollege auf dem Trekkingrad forderte mich dann doch noch einmal sportlich heraus - vielen Dank für die dann folgenden, verdammt flotten Windschattenmeter!