Hagener Radweg-Abstrusitäten und das Ende eines Sommers

Bochum - Witten - Volmarstein - Hagen - Schwerte - Dortmund-Syburg - Witten - Bochum (54,5km, Ø 28,0km/h)

2010-09-23.jpgDas Wetter…das Wetter! Ende September nochmal knapp 25 Grad, da muß ich einfach raus. Regentage (und damit Zeit für die heute vorsätzlich vernachlässigten häuslichen Pflichten) wirds in den nächsten Wochen schließlich noch mehr als genug geben!
Durch Witten hindurch wuselte ich recht fix nach Volmarstein und weiter nach Hagen, wo ich an der im Bild festgehaltenen Stelle vorbeikam. Dort beginnt nach der Kreuzung Schwerter/Hagener Straße (Google Maps) rechts ein kombinierter Rad- und Fußweg. Ganz normal bis hierhin - aber daß der Radweg nach ganzen fünfzehn Metern schon wieder endet, ist ein Zeichen: Wahlweise für den Humor oder den blinden Radweg-Aktionismus der Hagener Stadtoberen. Daß man am Ende des (dank des blauen Schilds natürlich benutzungspflichtigen!) Radwegs aufgrund der Metall-Tore nichtmal auf die Straße wechseln kann (eine abgesenkte Einfädelspur verlange ich ja gar nicht), ist schlicht eine Frechheit. Liebe Stadt Hagen, das ist der mit Abstand lächerlichste Radweg, den ich seit langem gesehen habe.
Update 03.10.2011: Meine Mail an die Stadt Hagen hat offenbar einige zuständige Augen geöffnet: Der Radweg ist inzwischen nicht mehr benutzungspflichtig.

2010-09-23_2.jpgVon Hagen aus nahm ich diesmal nicht den direkten Weg zu Syburg hinauf, sondern fuhr auf der südlichen Ruhrseite noch weiter gen Osten. Erst in Schwerte überquerte ich die Ruhr und nahm den Anstieg in Richtung Syburg über die Syburger Dorfstraße (Google Maps) in Angriff. Ein echter Test für die Waden, aber landschaftlich sehr reizvoll - und umso schöner, wenn man dann oben ist.
Dann war ich wieder auf bekannten Pfaden, die mich nach Herdecke hinunter und über den Schnee nach Witten führten. Auf dem Weg zurück nach Bochum-Langendreer zeigte die Sonne dann noch einmal in voller Farbenpracht ihre letzten sommerlichen Strahlen - wenn sie das nächste Mal aufgeht, ist schon Herbst.

Mit dieser Tour klang der meteorologisch eigentlich nicht besonders berauschende Sommer sehr versöhnlich aus. Auch sportlich ist der Drops für dieses Jahr eigentlich schon gelutscht, denn 798 Kilometer auf dem Mounti und phänomenale 1.726 auf dem Rennrad bedeuten in Summe, daß ich die Zweieinhalbtausend voll habe. Mehr, als ich zu Beginn der Saison zu träumen gewagt habe! Schauen wir also mal, was bis zum Winter noch an Bonus dazukommt…

Kleine Mordversuche unter Freunden

Bochum-Langendreer - Witten-Heven - Lottental - BO-Stiepel - BO-Zentrum - Ruhrpark - BO-Langendreer (30,9km, Ø 29,0km/h)

2010-09-21_1.jpgMein Plan war, das idyllische Lottental nach Stiepel hinauszufahren, um von dort über die Innenstadt wieder den Heimweg anzutreten. Es war also zu erwarten, daß der erste Streckenteil recht ruhig und geschmeidig, der zweite eher stressig werden würde.

Der Streß begann leider schon, bevor ich überhaupt das Lottental erreichte: Schon nach wenigen hundert Metern Fahrt hatte ich einen Bus der Bogestra hinter mir, dessen Fahrer nicht den allergeduldigsten Anschein machte. Ich suchte gerade nach einer ausreichend langen Lücke zwischen den parkenden Autos, um nach rechts ausscheren und ihn vorbeilassen zu können, als er plötzlich mit wenigen Zentimetern (!) Seitenabstand zum Überholen ansetzte. Rechts parkende Autos, etwa 35 auf dem Tacho und dann links ein Bus auf Amok - für derlei Nahtoderlebnisse fahr ich ja überhaupt erst Rad, liebe Bogestra!
Einem “normalen” Autofahrer hätte ich das vielleicht noch als unüberlegte Dummheit durchgehen lassen, aber ein Berufskraftfahrer kann solche Aktionen einfach nicht bringen. Er hat mich gesehen, er kennt die Ausmaße seines Busses - das war in meinen Augen eine vorsätzliche Gefährdung. Daß ihm wenige Sekunden in seinem Fahrplan wichtiger waren als mein Leben, nehm ich ihm übel. Drecksspacken.

2010-09-21_2.jpgImmerhin wurde es dann im Lottental so entspannt, wie ich mir das vorgestellt hatte, und mein Puls nahm wieder normale Werte an. Nach Stiepel hinaus hatte ich zwar ein wenig zu schnaufen, aber das schieb ich auf die inzwischen länger gewordenen Trainingspausen. Die Königsallee hinunter ließ ichs flott, aber ohne Rekord-Ambitionen laufen und drehte ein trotz Feierabendgewühls geradezu angenehmes Ründchen durchs Bochumer Zentrum.
Am Ruhrstadion vorbei (wie lang soll auf der Castroper eigentlich noch gebaut werden…?) fuhr ich zum Ruhrpark, um dann auf dem Weg nachhause noch einen kleinen Umweg über Werne einzuschieben. Das Wetter war einfach zu schön…

Herdecke, Herbst und Hunger

Bochum-Langendreer - Witten - Herdecke - Hagen-Nord - Dortmund-Syburg - Herdecke-Ende - Witten - BO-Langendreer (47,0km, Ø 27,0km/h)

2010-09-15.jpgIch habe mal wieder festgestellt, daß sportliche Höchstleistungen immer vom Trainingszustand abhängen. Wenn ich, wie diesmal, eine Weile nicht auf dem Rad war, fehlen im oberen Leistungsbereich einfach die Körner.
Ich hatte mir die Herdecke-Runde herausgesucht, die mich zunächst in Witten an die Ruhr führt. Dort traf ich an der Ampel auf drei andere Rennradfahrer, in deren Formation ich mich einreihte. Gemeinsam spurten wir bis Herdecke, wo die Buben in Richtung Endertal abbogen.
Ich selbst wollte noch ein paar Meter mehr machen und behielt die Richtung bis zum Harkortsee bei. Dann wuselte ich das Rondell nach Syburg hinauf, schoß die B54 nach Herdecke-Ende hinunter und fuhr dann über den Schnee und Witten wieder nachhause.
Das letzte Stück ab Herdecke, vor allem der Anstieg zum Schnee hinauf, wurde nochmal knackig: Nicht nur, daß mich ein gemeiner Hungerast plagte, es wurde auch noch ziemlich kühl. Die heranziehenden Wolken hatten die Sonne verschluckt, was zusammen mit dem aufkommenden böigen Wind meine Beine unangenehm auskühlen ließ. Kurze Hose…
Also nix wie heim, um nach einer heißen Dusche den Nahrungsspeicher wieder zu füllen.

Sonntagsrunde im wahrsten Sinne des Wortes

Bochum-Langendreer - Witten - Wengern - Volmarstein - Hagen - Dortmund-Syburg - Herdecke-Ende - Witten - BO-Langendreer (50,5km, Ø 28,4km/h)

2010-09-05.jpgAh, welch perfektes Radelwetter: Um die zwanzig Grad und mit Schäfchenwolken verzierter blauer Himmel. Was will man mehr?
Da Dirk leider keine Zeit für einen neuen Versuch der Sprockhövel-Tour hatte (der regelmäßige Leser erinnert sich: in zerrissenes Speichennippel beendete Anlauf eins im Mai jäh), entschied ich mich nach einem Blick auf meine unentbehrliche Ruhrgebiet-Radwegkarte für eine lohnend erscheinende Variante meiner wunderbaren Herdecke-Runde:
Diesmal fuhr ich nicht auf der nördlichen, sondern auf der südlichen Ruhrseite bis Hagen. Von dort aus schraubte ich mich auf bekannten Pfaden nach Syburg hinauf und kachelte wieder hinunter nach Herdecke-Ende. Dort fuhr ich dann aber nicht wie gewohnt ins Endertal, sondern kraxelte auf den Schnee hinauf, um dann auf der Ardeystraße nach Witten hineinzujagen (soweit das die ständig roten Ampeln halt zuließen…) und schließlich wieder in Langendreer anzukommen.
Dank feinstem Wetter und der spannenden neuen Variante bleibt die Tour als absolut gelungen in Erinnerung. Dazu noch diverse andere Rennradler abgezogen und ausnahmsweise mal keinerlei Streß mit rabiaten Autofahrern gehabt - kann eine Sonntagstour denn noch geiler werden? :)