Spätschicht

Bochum-Langendreer - Witten-Heven - B226 zum Endertal - Herdecke-Kirchende - Witten-Schnee - Witten-Zentrum - Rheinischer Esel - Bochum-Langendreer (38,7km, Ø 25,6km/h)

2014-01-31.jpg
Am besten gefällt mir persönlich ja das Doppelrücklicht.

Auch wenn man immer großen Zinnober betreiben muss, was Kleidung und vor allem Beleuchtung angeht: Abends radelt sichs einfach wunderbar. Das kann ich auch auf dieser Rennradrunde wieder feststellen, die mich zunächst nach Heven hinunter an die Ruhr führt, an der ich dann bis kurz vor Wetter auf der Bundesstraße 226 entlangfahre. Auf Wittener Gebiet gibt es einen straßenbegleitenden Radweg, der aktuell aber alles andere als rennradgeeignet ist: Überall liegen Stöckchen und Steinchen herum, und eine dünne, vom letzten Regen noch feuchte Schmutzschicht macht das Geläuf ziemlich glitschig. Ich weiche also notgedrungen auf die Fahrbahn aus, wo mich die wenigen Autofahrer dankenswerterweise nicht maßregeln, sondern mit anständigem Abstand überholen.
Kurz vor Wetter biege ich dann links ab und schnaufe das Endertal hinauf nach Herdecke-Kirchende. Hier komme ich sonst normalerweise von oben herunter - heute gehts eben mal bergauf. Und das Endertal macht die Anstrengung wett: Die wunderbar eben asphaltierte Straße schlängelt sich durch den Wald, Autos sind kaum unterwegs, und die Luft ist klar und frisch. Wenns jetzt nur noch ein, zwei Grad wärmer wäre…
Nachdem ich Kirchende durchfahren habe, biege ich links auf die Wittener Landstraße ab, die mich hinauf auf den Schnee führt. Nach diesem knackigen Anstieg bin ich ordentlich auf Temperatur und nutze den Schwung die Ardeystraße nach Witten hinein, um den Schnitt noch ein wenig zu heben.
Auf die nervige Straßenbahnbaustelle in Crengeldanz habe ich keine Lust, also mache ich einen kleinen Haken hinüber zum Rheinischen Esel. Außer mir ist dort keiner mehr unterwegs, und so ziehe ich sportlich meine Bahn zurück nach Langendreer. Als ich unter der heißen Dusche stehe, ist es schon zehn Uhr abends - reicht für heute.

Frühsport

Bochum-Langendreer - Witten - Rheinischer Esel - Bochum-Langendreer (12,4km, Ø 28,9km/h)

“Nach dem Frühstück sollst du ruh’n - oder eine Rennradrunde tun.” Ich entscheide mich für letzteres, nehme die Erst-Witten-dann-Esel-Variante in Angriff und jage derart ambitioniert den 30er Schnitt, dass es nichtmal für eine kleine Fotopause am morgens so wunderbar ruhigen Rheinischen Esel reicht. Auf dessen topfebenem Asphalt lässt sich aber auch hervorragend rasen!
Für die Dreißig vorm Komma reicht die Kondition leider noch nicht, aber eine herrlich flotte Runde war es allemal. Nun gehts mit Elan in den noch jungen Tag!

Von Stahlwerken, einem Esel und der Dortmunder Schickeria

Bochum-Langendreer - Rheinischer Esel - Dortmund-Kirchhörde - Dortmund-Hörde - Phoenix-See - Dortmund-Brünninghausen - Dortmund-Eichlinghofen - Witten-Stockum - Bochum-Langendreer (45,1km, Ø 18,1km/h)

Brrrrr, so langsam gehen die Temperaturen auch tagsüber wieder gegen den Gefrierpunkt. Was okay ist, schließlich ist Januar - fürs Fahrrad muss ich mich bei solchen Temperaturen nur immer in so viele Lagen Klamotten packen. Das tue ich heute aber mal recht gern, denn Dirk hat Radelbedarf angekündigt, und trotz der Kälte scheint die Sonne, dass es nur so eine Freude ist.
Zunächst hocken wir uns vor den Rechner und suchen uns bei GPSies eine Route aus. Der Plan: Ruhig an die fünfzig Kilometer und dabei möglichst auf Pfaden, die wir noch nicht kennen. Unsere Wahl fällt recht schnell auf eine nette Runde über den Rheinischen Esel zum Dortmunder Phoenix-See. Die wollen wir fahren!
Also ab auf die Bikes und auf zum Rheinischen Esel. Auf selbigen abgebogen, schaffen wir es etwa zweihundert Meter. Dann verschwindet Dirk, der eben noch neben mir fuhr, scheppernd aus meinem Blickfeld. Wir haben gar nicht gesehen, dass der Esel-Asphalt tückisch überfroren ist. Dirks Vorderrad rutscht weg und er mault sich herzhaft. Aber zum Glück passiert nix Schlimmeres, und wir radeln seeehr bedächtig weiter. Es dauert auch nicht lange, und wir haben das überfrorene Stück hinter uns. Nun genießen wir den Esel und die Sonne.
Am östlichen Ende des Rheinischen Esels erreichen wir Dortmund, das wir in Richtung Hörde durchqueren. Dort stehen wir fasziniert vor den letzten Überbleibseln der Zeit, die das Bild des Ruhrpotts in der Welt prägte - wie stählerne Dinosaurier-Skelette erinnern die riesigen Hochofen-Ruinen an die Ära von Kohle, Koks und Stahl.
Dann erreichen wir endlich den Phoenix-See. Wo der heute Spaziergänger und Ausflügler anlockt, stand bis vor wenigen Jahren noch das riesige Stahlwerk Phoenix West. Eine Industriestadt in der Stadt, laut und dreckig, Klischee-Ruhrpott eben. Und heute? Wassersport, Naherholung, sündhaft teure Häuser der Dortmunder Schickeria. Auch dieses Sich-Neu-Erfinden ist typisch Ruhrpott.

fullsize_2014-01-12_pano.jpg
Alles sehr modern am Phoenix-See - vermutlich nicht jedermanns Geschmack.

Nach einer Runde um den See - Slalom durch Menschenmassen! - und einer kleinen Stärkung lassen wir den Phoenix-See wieder hinter uns und suchen uns einen Weg zurück in Richtung Bochum. Zunächst ein Stück entlang der Emscher, dann an der Dortmunder Universität vorbei und schließlich über Eichlinghofen nach Witten-Stockum lassen wir es ohne Stress rollen und freuen uns über die inzwischen schon wieder untergehende Sonne und viel Zeit zum Plauschen. Auf dem Tacho stehen am Ende wunderbare 45 Kilometer, einige davon neuentdeckt und für sehr angenehm befunden. Die Idee, einfach mal nach spannenden neuen Routen zu suchen, war eine herrvorragende - das machen wir mal wieder so.

Abendlicher Renn-Esel

Bochum-Langendreer - Witten - Rheinischer Esel - Bochum-Langendreer (11,4km, Ø 27,1km/h)

2014-01-08.jpg
Er flitzt wieder, der Renner :)

Ein sich spontan öffnendes Zeitfenster und trockene Straßenverhältnisse bescheren mir unerwartet die Möglichkeit, aufs Rennrad zu steigen. Ich nehme dieses Angebot dankend an und entscheide mich für eine fixe Runde über den Rheinischen Esel. Zur Abwechslung ist der Esel mal nicht Hin-, sondern Rückweg: So hab ich die vergleichsweise stressigen Wittener Innenstadtkilometer schon hinter mir, wenn ich auf den Esel einbiege, und kann sportlich, aber ohne Verkehrsstress wieder heimradeln.
Konsequenterweise könnte ich zukünftig sogar ganz auf die Straßenstrecke durch Witten verzichten und einfach nur auf dem Rheinischen Esel bleiben. Ich fahre zwar lieber komplette Runden statt die gleiche Strecke hin und wieder zurück - die Ruhe und Verkehrsarmut auf dem Esel wiegt das aber mehr als auf. Da kann ich einfach nur radeln und mich - wie heute - auch ohne permanentes Unfallrisiko an den 30er Schnitt heranarbeiten.

Esel und Kemnade

Bochum-Langendreer - Rheinischer Esel - Witten - Kemnader See - Bochum-Langendreer (23,6km, Ø 16,6km/h)

Wenns einmal rollt, dann rollts! Schöne Trailer-Runde über den Rheinischen Esel nach Witten, durch selbiges hinunter zur Ruhr und an der bis zum Kemnader See. Danach am Oelbach zurück nach Langendreer und schön zu Abend essen - ohne Hast, ohne Druck, einfach nur entspannt radeln. Leider war es schon recht dunkel, da hat sich das Fotografieren einfach nicht mehr gelohnt. Das nächste Mal wieder!