Fixes Ründchen auf Asphalt

Bochum-Langendreer – Kemnader See – BO-Stiepel – BO-Zentrum – BO-Langendreer (30 km, Ø 27 km/h, als GPX herunterladen)

Bei zugezogenem Himmel starte ich zum Anderthalbstünder auf dem Renner. Aus Sorge, es könnte doch noch zu regnen beginnen, halte ich mich aber immer nah am ÖPNV: Runter zum Kemnader See, rauf nach Stiepel, in die Innenstadt und wieder heim. Und tatsächlich kommt der Regen, als ich nach Stiepel hinausschaufe – ist dann aber auch nach zehn Minuten schon wieder vorbei. Weiter gehts auf der geplanten Route, ohne besondere Vorkommnisse und Erlebnisse. Einfach eine flotte Rennrad-Runde!

Fahrradtouren im Sauerland: Alten Bahnen auf der Spur

Wiebelhausen – Fretter – Serkenrode – Kückelheim – Eslohe – Obermarpe – Obervalbert – Wiebelhausen (31 km, vMax 72,4 km/h, als GPX herunterladen)

Ein Fahrrad-Wegweiser mit verschiedenen Ortsnamen und den Entfernungen dorthin.
Die Beschilderung der Radrouten ist immer wieder eine Freude.

Zwei Tage nach meiner ersten Sauerland-Tour breche ich erneut auf, um Höhenmeter zu sammeln. Dieses Mal halte ich mich in nordöstlicher Richtung, schieße hinab nach Fretter und biege dort rechts in Richtung Eslohe ab. Nun befinde ich mich wieder auf dem Sauerland-Radring, der hier auf der Trasse der ehemaligen Eisenbahnstrecke Finnentrop-Wennemen entlangführt. Das fühlt sich so wunderbar an wie das Bahntrassenradeln wie im Ruhrpott, nur halt mit deutlich mehr Natur. Immer wieder weisen Bahn-Artefakte auf eigentlichen Zweck dieser Trasse hin, hier mal ein Andreaskreuz, dort ein altes Signal. Vor Kückelheim hat man sogar ein paar Meter Gleis liegengelassen und eine kleine alte Diesellok darauf abgestellt. Und dann wirds erst richtig spannend, es öffnet sich der Schlund des Kückelheimer Tunnels. Der ist zwischen November und April gesperrt, der Fledermäuse wegen – deshalb auch der Name “Fledermaustunnel”. Ich fahre fasziniert hinein und merke mit wohligem Schauer, wie kräftig die Temperatur auf einmal fällt: Während draußen bei schönstem Sonnenschein sicher um die dreißig Grad auf dem Thermometer stehen, dürften es in der Tunnelmitte kaum noch fünfzehn sein.

In Eslohe ist der alte Bahnhof noch gut als solcher zu erkennen, auch wenn hier natürlich schon lange kein Zug mehr fährt. Gegenüber lo(c)kt das Museum “Dampf Land Leute”, das, soweit ich das im Vorbeifahren sehen kann, auch eine kleine Feldbahn auf dem Gelände betreibt. Hier muss ich mal mit etwas mehr Zeit im Gepäck vorbeischauen!

An der schnuckligen kleinen Kapelle “St. Isidor” in Niedereslohe mache ich dann eine kleine Pause. Ich sitze im Schatten von Bäumen entspannt auf einer Bank und lausche dem vergnüglichen Plätschern des kleinen Flüssleins Salwey, das direkt neben mir der Wenne zustrebt – die dann wiederum bei Wennemen in die Ruhr mündet. Im dortigen Bahnhof trifft dann auch die alte Bahntrasse, auf der ich gerade nach Eslohe radelte, auf die Sauerland-Linie entlang der Ruhr. Der Radweg auf dieser Trasse ist der Westteil der Sauerland-Radring-Nordschleife, die mit dem eigentlichen Sauerland-Radring eine große Acht in der Landschaft bildet.

Eine hügelige Landschaft, im Vordergrund ein Maisfeld. Daneben die asphaltierte Radroute.
Bisweilen erinnert mich das Sauerland sehr ans Erzgebirge.

Nach meiner Pause wechsle ich nun vom naturnahen Bahntrasselnradeln auf den Radweg neben der teils recht wuseligen Bundesstraße 55. Ich komme schnell voran und könnte nun bis Oedingermühle durchfahren, um dann wieder in Richtung “meines” Hofes anzubiegen. Aber das wäre mir zu fad: Ich will ja das Sauerland sehen, nicht seine Bundesstraßen. Also verlasse ich schon kurz nach Isingheim das Tal des Esselbachs und schnaufe die Kehren hinaus nach Obermarpe. Mein lieber Scholli, hier gibts aber nochmal ordentlich was für die Waden zu tun! Schließlich erreiche ich im “Sturzflug” Obervalbert, nur um mich direkt wieder steil den nächsten Anstieg hinaufzukämpfen. Dann hab ichs aber auch hinter mir und lasse mich entspannt hinab zum Hof rollen, wo schon eine wunderbar kühle Fassbrause auf mich wartet.

Erstaunt, aber schmunzelnd nehme ich zur Kenntnis, wie unbeeindruckt meine Beine von dieser ziemlich hügeligen Tour zu sein scheinen. Mit dem dafür sehr ordentlichen 23er Schnitt sehr zufrieden, stelle ich mich unter die Dusche.

Fahrradtouren im Sauerland: Erkundungsfahrt zur Lenne

Wiebelhausen – Elspe – Finnentrop – Lenhausen – Schönholthausen – Ostentrop – Fretter – Wiebelhausen (36 km, als GPX herunterladen)

Eine Mittelgebirgslandschaft mit Feldern und Wäldern. Kühe auf der Weide, geschlagene Baumstämme, ein schweres Forstfahrzeug.
Sauerland in a nutshell: Kühe, Holz, große Arbeitsspielzeuge.

Auf geht’s in den Sauerland-Urlaub! Wollen doch mal sehen, ob da auch was mit dem Rad geht; meinen blauen Tourer habe ich jedenfalls dabei. Ein richtig schöner Milchbauernhof mit einigen Jahrhunderten Geschichte und reichlich familiärem Flair bildet die Basis für alle anstehenden Velo-Heldentaten. Er liegt mittendrin im Sauerland-Radring. Schon die Anreise zum Hof macht klar: Egal, aus welcher Richtung ich von einer Tour wiederkommen werde, das letzte Stück geht’s immer bergan. This is Sauerland, baby!

Mein erster Ausflug auf zwei Rädern soll mich an die Lenne führen. Deren Tal ist nicht weit, dort liegt auch Finnentrop mit seinem Bahnhof. Durch Elspe schieße ich verdammt flott dorthin hinab, das ist erstmal blanker Asphalt-Sport. Erst an der Lenne komme ich dann etwas zur Ruhe und schalte in den Tourismus-Modus. Erstmal umschauen und genießen!

Die Lenne selbst erinnert mich an die Ruhr in ihrem Oberlauf, und genau wie ebenjene fließt auch sie dem Ruhrgebiet entgegen. Und wie an der Ruhr sticht mir auch an der Lenne der teils harte Kontrast zwischen Natur und Industrie ins Auge. Das Sauerland war einst eine wahre industrielle Perle, vor allem natürlich rund ums Holz. Und auch wenn vom alten Glanz schon längst ein Gutteil abgeblättert ist, finden sich auch heute noch recht viele kleine und mittlere Betriebe, oft in den Flusstälern. Und so ist auch Finnentrop eine interessante Mischung aus verschlafener Kleinstadt, hässlichen Industriehallen, einem trotz Rückbaus immer noch ziemlich großen Bahnhofsgelände und recht idyllischem Flussufer.

Ein Fahrrad-Wegweiser mit verschiedenen Ortsnamen und den Entfernungen dorthin.
Ausgezeichnete Beschilderung der Radrouten

Ich fahre auf der Lenneroute, hier ein Teil des Sauerland-Radrings. Die Velo-Infrastruktur ist klasse: Toller Radweg, makellose Beschilderung, Rastpunkte mit hilfreichen und interessanten Infotafeln. Von denen lerne ich auch so einiges über die weiland ungleich größere Bedeutung des Bahnhofs Finnentrop für die Region und die Anbindung derselben an die weite Welt, z.B. das Ruhrgebiet via Hagen.

Der Lenneroute folge ich nur ein kleines Stück, nämlich bis Lenhausen. Dort biege ich mit dem Sauerland-Ring nach Osten in Richtung Fretter ab. Der verläuft hier auf der ehemaligen Trasse der Eisenbahnstrecke Finnentrop-Wennemen; für ein paar Extra-Höhenmeter biege ich aber noch ab und fahre “übern Berg” via Schönholthausen und Ostentrop. In Fretter kreuze ich dann wieder den Sauerland-Radring und fahre hinauf ins Basislager nach Wiebelhausen. Das ist auf den letzten ein, zwei Kilometern tatsächlich nochmal richtig knackig – aber das wusste ich ja schon seit meiner Anreise.

Die Lenneroute hat es mir wirklich angetan, sie könnte noch in diesem Jahr zu einer veritablen Ganztages-Tour werden. Lust darauf hätte ich die allergrößte!

Sprockhöveler Asphaltsport

Bochum-Langendreer – Witten-Herbede – Hattingen – Sprockhövel – Witten – BO-Langendreer (41 km, Ø 27,2 km/h, als GPX herunterladen)

Sommerlicher Blick über ein Feld auf eine hügelige Landschaft
Land und Straße – eine schöne Kombination!

Es ist wieder einmal Zeit für einen meiner Anderthalbstünder auf dem Renner! Ich habe Lust auf Sport, aber keine touristischen Ambitionen – wie wäre es denn mit einem flotten Asphalt-Ritt nach Sprockhövel?
Ohne Blick für die Landschaft, aber mit reichlich Hingabe für die meist makellosen Landstraßen, lasse ich es ordentlich laufen. Hier draußen auf dem Land kann ich einfach kurbeln, ohne ständig von Ampeln eingebremst zu werden. Ich merke, dass in der Mittagssonne aber vielleicht auch die eine oder andere zusätzliche Wasserpause nötig ist, trinke ich doch tendenziell eh viel zu wenig auf dem Rad.
Ohne viel Federlesens, aber dafür mit ordentlichem Schnitt, komme ich nach dieser unaufgeregten und erquicklich flotten Runde wieder zuhause an. Die Tour war eine gute, denn sie endet mit des Radlers heimlichen Trophäen: Sonnenbrand und schwere Beine!