Dreißig und Tausend

Bochum-Langendreer - Witten-Crengeldanz - WIT-Heven - WIT-Kleinherbede - BO-Langendreer (15,3km, Ø 30,2km/h)

Neulich an einer roten Ampel irgendwo im Ruhrgebiet:

Ich (ein wenig außer Atem, aber betont freundlich): “Sie haben mich eben aber ziemlich knapp überholt…”
Sie (ob meines plötzlichen Auftauchens in der Seitenscheibe irritiert, aber ebenso freundlich): “Naja, bei Fahrradfahrern weiß man ja nie…”
Ich: “…?”
Sie (Unschuldsmiene, Wimpernklimpern): “Naja, das mach ich halt so…ich meine, Sie scheren ja ab und an plötzlich aus, wegen Gullis oder so…”

Die Ampel schaltet auf Grün, für weitere Fragen ist keine Zeit mehr. Habe ich das eben richtig verstanden - weil sie Angst hat, daß ein Radfahrer einem Gulli ausweichen könnte, überholt sie lieber ganz knapp? Ist nicht vielleicht das Ausweichen vor Hindernissen am Fahrbahnrand genau der Grund, warum ich mir ein wenig mehr Seitenabstand wünsche…?

Die Synapsen scheinen zumindest erfolgreich aneinander angedockt zu haben, sie überholt mich mit bemerkenswertem Abstand; insgeheim hoffe ich, daß dieser Lerneffekt die nächste Kreuzung überdauern wird.

Später, beim Genuß einer erquicklichen Dusche, resümiere ich zufrieden: Auch wenn manche Autofahrer wohl gerade auf dem Klo waren, als Rücksichtnahme und gesunder Menschenverstand verteilt wurden, sind sie trotz teilweise fortgeschrittenen Alters durchaus noch lernfähig - erkenntnisresistente Minderbestückte mal ausgenommen. Aber denen kann man glücklicherweise ja auch immer noch gepflegt den Spiegel von der Karre treten.

Ach ja, zum Thema “Dreißig und Tausend”: Eigentlich wollte ich nur das gute Wetter für eine flotte Runde nutzen, aber irgendwie ist dann doch ein dreißiger Schnitt draus geworden (wenn man nun noch die blöden Ampelstopps rausrechnet, siehts sicher bedeutend besser aus - aber diesbezüglich ningle ich ja jedes Mal). Ganz nebenbei wurden auch gleich tausend Jahreskilometer komplett.

Das nächste Mal nehm ich mir dann auch wieder Zeit zum Fotografieren, versprochen.

Wittener Wälder

Bochum-Langendreer - Dortmund-Kley - Witten-Annen - Witten - Hohenstein - Ruhrtal - Runde um den Kemnader See - Langendreer (43,3km, Ø 23,2km/h)

2009-07-13_2.jpgAuf der Suche nach neuen Routen wandte ich mich diesmal gen Osten, also in Richtung Dortmund. Die Ausschilderung ist prima (man muß nur drauf achten), nur an einer Stelle hatte ein Primat den erst kürzlich erlernten aufrechten Gang genutzt, um den Radwegweiser großflächig zu überkleben. In einem solchen Fall sollte unbedingt eine Schadensmeldung auf der eigens fürs Radwegnetz gepflegten Website des Verkehrsministeriums abgesetzt werden!
Auf Innenstadtgewühl hatte ich keine Lust, also bog ich noch vor dem Dortmunder Zentrum nach Süden in Richung Witten ab. Dort thront der Hohenstein über der Ruhr, der nicht nur das Berger-Denkmal zu bieten hat, sondern auch ein Wildgehege und viel, viel Natur. Wer auf Wanderungen in lichtdurchflutetem Wald steht, wird dieses Fleckchen Ruhrgebiet lieben; auch Radler mit Bedarf an mittlerem Gelände kommen bestens auf ihre Kosten. Mit den Straßenreifen hatte ich persönlich meine liebe Not, mich die vom Regen der letzten Tag noch schmierigen Waldwege hinaufzukämpfen - gar nicht erst zu reden vom Eiertanz, als es wieder bergab ging. Abseits der Straße ist das eindeutig Grobstollen-Terrain!
Auf verschlungenen Pfaden kam ich irgendwann im Ruhrtal unterhalb des Berger-Denkmals heraus und folgte (von da an wieder mit adäquater Reisegeschwindigkeit Rennradler jagend) der Ruhr bis zum Kemnader See, den ich der Kilometerzahl wegen noch umrundete und mich dann auf den Heimweg machte.

Erzbahntrasse familiär

Bochum-Langendreer - BO-Gerthe - Erzbahntrasse - Herne - Gysenbergpark - BO-Gerthe - BO-Langendreer (47,8km, Ø 14,9km/h)

2009-07-05_1.jpgEin Kollege hatte angefragt, ob Frauchen und ich Lust auf eine Runde auf dem Rad hätten. Klar hatten wir! Wir holten ihn samt seinem Frauchen in Gerthe ab und folgten in gemächlichem Sonntagstempo dem ausgeschilderten Radweg 2009-07-05_2.jpgentlang der Grummer Teiche bis zur Erzbahntrasse (die gleiche Route befuhr ich eine Woche zuvor schon solo). Der Radverkehr dort ist nicht zu unterschätzen; ganze Horden von Freizeitsportlern pedalieren wochenends die Trasse hinauf und hinunter. Erhöhte Aufmerksamkeit tut also not!
Wir verließen die Erzbahntrasse in Wanne-Eickel und fanden über Herne irgendwann den Weg zum Gysenbergpark. Dort war es aber ziemlich voll und damit alles andere als erholsam, und so fuhren wir nach dem Genuß eines leckeren Eises zurück nach Gerthe, wo wir die beiden zuhause absetzten und uns auf den Rückweg machten.
Beobachtung am Rande: Die Gewitter der letzten Tage hatten ganze Arbeit geleistet; während überall unzählige abgerissene Blätter und Zweige den Radweg bedeckten, versperrten an einigen Stellen der Runde sogar große Äste und komplette Bäume den Weg. Die Straßen wurden recht schnell beräumt, für die Radwege hat es dann offensichtlich nicht mehr gereicht…