November in der Stadt

Bochum-Langendreer – BO-Zentrum – BO-Stiepel – Hattingen – Witten-Herbede – BO-Langendreer (37 km, Ø 25 km/h, als GPX herunterladen)

2023-11-11_1.jpg
Bochum, ich komm aus dir! Oder wie man hier liebevoll sagt: Woanders is auch kacke!

Nun hat sich der November doch über dem Land festgefressen: Immer wieder regnet es, und das Thermometer will ums Verrecken nicht mehr als 8 Grad anzeigen. Radfahren will ich trotzdem, et nützet ja nix! Ein zunächst banger Blick aufs Niederschlagsradar macht Mut: Die Straßen sind vom vormittags durchgezogenen Regen noch feucht, aber offenbar kommt erst einmal kein neuer Niederschlag von Westen nach. Ab und an grinst sogar die Sonne verwegen durchs Gewölk!

Ich pelle mich also in Textil, obenauf das schreiend-neongelbe Trikot, das ich noch gar nicht so lange im Schrank habe. Maximale Sichtbarkeit ist die Devise! Gegen kalte Füße (und die Nässe der Straße) kommen nach langer Zeit auch mal wieder die Neopren-Füßlinge zum Einsatz, die mir schon seit diversen Jahren treue Dienste leisten. Und dann gehts ab in Richtung Innenstadt.

Es ist im ganzen relativ ruhig auf den Straßen, und ich komme gut voran. Schade ist, dass Radwege in Bochum offenbar nicht oder nur nachrangig vom aktuell recht massiv fallenden Laub bereinigt werden: So manchen Radweg muss ich freundlich dankend ignorieren, weil ich schlicht nicht riskieren will, mich auf der seifigen Laubschicht zu maulen. Auch Steine und Stöcke sind in der geschlossenen Laubdecke nicht auszumachen. Das ist mir mancherorts einfach zu heiß, und ich weiche auf die Fahrbahn aus.

2023-11-11_2.jpg
Auf deiner Königsallee findet nun auch wieder Radverkehr statt.

Immerhin stellt sich die Radweg-Frage auf der Königsallee südlich der Wasserstraße nicht mehr: Hier hat die Stadt den recht fragwürdigen Radweg, der an dieser Stelle bis vor Kurzem noch dem Gehweg abgetrotzt wurde, schlicht entfernt. Ein Schild weist die Autofahrer darauf hin, dass auch Radfahrer legitimer Teil des Verkehrsgeschehens sind – das ist natürlich gut gemeint und vor allem nach deser baulichen Änderung sicher hilfreich. Andererseits kann man das durchaus auch auf eine Stufe mit der Beschilderung “Geh bei Grün, der Kinder wegen” an Fußgängerampeln stellen: Muss man das wirklich extra nochmal klarstellen?

Entspannt steuere ich auf Stiepel zu. Nun könnte ich hinab zum Kemnader See und von dort nachhause fahren, entscheide mich aber noch für einen kleinen Schlenker über die Kosterstraße hinab nach Hattingen. Das geht ganz gut ab, aber auch hier liegt immer wieder nasses, glitschiges Laub auf dem Radweg, also übertreibe ich es nicht.

Über Witten-Herbede fahre ich dann wieder nachhause, wo mich eine dampfend-heiße Dusche erwartet. Es ist wieder einmal ein wunderbares Gefühl, dem inneren Schweinehund zuhause in den Schrank gesperrt und schöne, wenngleich nasskühle, Kilometer auf dem Rad erlebt zu haben.

Kommentar hinzufügen

Die Felder Name und Kommentar sind Pflichtfelder.