Schön das neue Material einsauen

Bochum-Langendreer – Witten – Auf dem Schnee – Syburg – Herdecke-Kirchende – Witten – BO-Langendreer (35 km, als GPX herunterladen)

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Was mit dem Renner einfach nicht geht: Durch den Wald preschen!

Meinem Mounti hatte ich, quasi als Dank für stets treues Geleit, diverse neue Teile gegönnt. Ist in der alten Ausstattung nun ja auch schon wieder ein paar Jahre unterwegs gewesen, da waren Kette und Ritzel schon ein wenig durch. Nicht zu sprechen von den Reifen!
Nach einer Frischzellenkur beim Fachmann wollte ich das blaue Ross nun endlich auch mal wieder in Galopp versetzen; als Ziel hatte ich mir die Syburg gesetzt. Also zunächst nach Witten und die Ardeystraße hinauf! Ganz oben biege ich links auf den Schnee ab, dieser Bergrücken zieht sich hier von West nach Ost und bietet tolle Blicke über Witten und Dortmund (im Norden) und Herdecke (im Süden).
Irgendwann endet die Straße “Auf dem Schnee”, und ich muss schon genau hinsehen, um den zugewucherten Pfad zu finden, der nach unten in den Wald des Naturschutzgebietes “Großholthauser Mark” führt. Alles ziemlich steil und abschüssig hier, und das Laub auf den Wegen macht das Fahren mit den Slicks ein wenig kribbelig. Auf der anderen Seite der Wittbräucker Straße gehts dann wieder in den Wald, ins NSG Fürstenbergholz. Hier wühle ich mich dann auch durch morastigen Schlamm und bin hinterher froh, dieses Stück geschafft zu haben, ohne absteigen zu müssen. Das war durchaus grenzwertig mit meinem Tourer, aber Spaß hats allemal gemacht!

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Kurze Rast auf der Syburg

Auf festen Straßen und Wegen fahre ich dann hinauf zur Syburg, wo ich eine kleine Pause einlege. Direkt neben mir lässt sich eine aufwändig in ein Cosplay-Kostüm gezauberte junge Dame vor den alten Gemäuern ablichten – während ich von der Cosplay-Kultur zumindest schonmal gehört habe, sagt mir der Name des Charakters, den sie darstellt, überhaupt nichts. Ich denke, dafür bin ich inzwischen einfach zu alt :)

So, nun aber zurück nachhause, der Zeitplan gebietet es. Deswegen die Direttissima auf Asphalt: Die Wittbräucker Straße nach Herdecke-Kirchende hinab, von dort die Wittener Landstraße wieder hinauf auf den Schnee, und dann die Ardeystraße durch Witten und dann auf direktem Weg in die heiße Dusche. Tatsächlich krampfen mir auf den letzten Kilometern noch die Oberschenkel (!), das ist natürlich wenig feierlich – aber nach diesen recht spontanen 750 Höhenmetern aus der Kalten wohl auch nicht ganz unverdient. Reicht für heute!

Sonntags auf den Burgberg Volmarstein

Bochum-Langendreer – Witten – Wengern – Volmarstein – Hagen-Vorhalle – Wetter – Witten – BO-Langendreer (32 km, als GPX herunterladen)

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Wetter …

Herrje, ist das wirklich schon sieben Jahre her, dass ich das letzte Mal auf der Burgruine Volmarstein war? Na, dann wirds aber mal wieder höchste Eisenbahn, zumal die Sonne von einem ratzeputz-blauen Himmel strahlt: Nicht die kleinste Wolke ist zu erspähen! In der Sonne ists auch recht angenehm temperiert, aber kommt man in schattige Talsenken, hat es der Herbst doch schon ziemlich frisch werden lassen. Es glänzen durch tadellose Pflichterfüllung: Mehrere Lagen Trikots und die lange Fahrradhose. Neu im textilen Dreamteam sind die frischen Shimano-Schuhe, die meine elfeinhalb Jahre (!) alten Velo-Treter von Pearl Izumi beerben. Die haben sich ihren Ruhestand mehr als verdient, sie fallen inzwischen wortwörtlich auseinander. Danke für die treuen Dienste!

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… mal anders!

Durch Witten und Wengern fahre ich forschen Trittes entlang der Ruhr bis Volmarstein, wo am Anstieg zur Burgruine der eigentliche Sport erst beginnt – hier steht mir mal eben eine 22-prozentige Wand im Weg. Mit dem nach unten hin recht üppig mit Gängen ausgestatteten Mounti bin ich hier schon ein paar Mal erfolgreich hochgeschnauft, aber auf dem deutlich gröber übersetzten Renner muss ich diesmal kapitulieren. Ich mache eine Verschnaufpause auf halber Strecke, um den Puls wieder auf ein halbwegs gesundes Niveau zu bekommen. Das ist zwar ärgerlich aus Sicht des sportlichen Ehrgeizes, aber übertreiben muss ichs wirklich nicht. Es ist schließlich Sonntag, und ich bin ja auch nicht mehr der Allerjüngste!

Oben auf der Ruine treffe ich dann zwei Hobby-Fotografen, die zum Zwecke interessanter Effekte eine Glaskugel dabei haben. Sowas bekommt man als Fotozubehör zu kaufen, lerne ich erstaunt. Ich darf mich auch mal daran ausprobieren und schieße ein paar recht neckische Bildchen. Dann fahre ich aber weiter, erreiche Hagen-Vorhalle, wusele durch Wetter und lasse auf dem Weg zurück nach Witten noch einmal gescheit die Beine rotieren. So ein Rennrad ist halt doch lieber ein Landstraßen-Kilometerfresser als ein Steilhang-Hobel!

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Panorama-Aussicht von der Burgruine Volmarstein: Unten in der Ruhr-Schleife liegt Wetter, dahinter reckt sich der Schornstein des Kraftwerks Cuno in den Himmel, daneben die Hohensyburg und der Kaisberg, und schließlich ganz rechts im Tal Hagen.