Monat Mai: Meter machen

Bochum-Langendreer – Witten – Herbede – Hammertal – Sprockhövel – Hiddinghausen – Silschede – Hagen – Wetter – Wengern – Witten – BO-Langendreer (56 km, Ø 26 km/h, als GPX herunterladen)

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Herdecke: Harkortsee mit Ruhrviadukt

Erster Mai, Tag der Arbeit! Selbige verrichte ich ja gern auf dem Fahrrad, erst recht bei Sonnenschein und 25 Grad Außentemperatur. Also auf in Richtung Sprockhövel, die Anreise soll übers Hammertal gehen. Ich entscheide mich gegen die Straße durch Herbede und für den Kemnader See – und liege falsch. Auf dem Rundweg um den See ist schon viel los, aber auf dem Parkplatz, über den ich muss, geht dann gar nichts mehr. Neben vielen Autos der Feiertags-Ausflügler sind auch unzählige Motorräder unterwegs, hier findet heute ein Biker-Treffen für einen guten Zweck statt. Ich muss mich ein bisschen durchwühlen, aber zumindest sind alle entspannt und guter Laune. Und ich kanns nicht anders sagen, geil klingen die Moppeds schon :)

Ich fahre das Hammertal hinauf, nach dem Geknatter am See ist es hier geradezu himmlisch ruhig. Über Sprockhövel spule ich recht sportlich meine Standardrunde ab, aber nur bis kurz vor Volmarstein, wo ich doch noch einmal nach Süden abbiege und hinab ins Ennepe-Tal rase. Dann muss ich einmal durch Hagen hindurch, was auf dem Rad irgendwie nie so richtig Spaß macht. Man sieht an allen Ecken, wie kompromisslos diese Stadt seinerzeit ums Auto herum gebaut wurde…

Nach diesen Extra-Kilometern treffe ich dann in Wetter wieder auf meine Standard-Sprockhövel-Runde und fahre sie über Wengern und Witten zuende. Allerdings noch mit einer Zwangspause: Hintenraus gehen mir recht unfein die Oberschenkel zu, und ich muss in Witten mit Krämpfen vom Rad. Aber schon kurz nach meiner Ankunft daheim bin ich schon wieder so fit, dass ich auf auf den Tourer wechsle, um zwecks Vertilgung eines Eises spontan noch einmal nach Witten zu fahren. Erster Mai – es sei!

Sprockhövel, klassisch

Bochum-Langendreer – Witten – Hiddinghausen – Silschede – Wetter – Witten – BO-Langendreer (34 km, Ø 26 km/h, als GPX herunterladen)

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Blick hinab nach Gevelsberg

Rechtzeitig vorm Regen wieder zuhause zu sein, ist manchmal Glückssache, gerade im April. Aber diesmal stimmten die Prognosen der Wetterfrösche auf den Punkt: Zuhause noch nicht einmal unter die Dusche gesprungen, fing es draußen schon an zu tröpfeln. War also vollkommen richtig, auf die Verlängerung der Tour über Herdecke zu verzichten, und den Direktweg über Wengern zu wählen!

Ich könnts natürlich doof finden, dass es grad so kühl und immer wieder regnerisch ist. Oder mich freuen, dass es zumindest nicht schneit - Grüße nach Chemnitz ;)

Variantes de Sprockhœuvle: Blankenstein und übern Berg

Bochum-Langendreer – Witten-Herbede – Hattingen-Blankenstein – Sprockhövel – Hiddinghausen – Silschede – Wetter – Witten – BO-Langendreer (43 km, Ø 26 km/h, als GPX herunterladen)

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Uff: Hiddinghauser Straße, Sprockhövel

Tatsächlich habe ich meine Renner-Runde nach Sprockhövel auch schon einige Male über Hattingen variiert, dabei allerdings noch nie den direkten Weg von Blankenstein nach Sprockhövel unter die Räder genommen. Ist heute dran!

Bei knapp über zehn grad tut das Langarm-Trikot gerade so seinen Dienst; bis ich mich auf Betriebstemperatur geradelt habe, ist mir tatsächlich etwas frisch. Aber dann passt einfach alles: Kaum Wind, die meisten Autofahrer lassen mich angemessen in Ruhe, ich fühle mich körperlich wohl, nix zwickt oder nervt – ich bin einfach nur für ein paar Kilometer eins mit mir und der Welt. Kopf aus, Beine an: Das ist der Zustand, den ich auf dem Renner suche!

Dass die gewählte Route tüchtig Höhenmeter in die Waden schickt, merke ich erst unterwegs so richtig. Schon der Anstieg aus dem Ruhrtal nach Blankenstein hinauf fordert mich ein wenig, aber das ist natürlich erst der Anfang. Moralisch so richtig gemein ist dann der Anstieg aus Sprockhövel hinaus: Biegst nichtsahnend in die Hiddinghauser Straße ab und stehst auf einmal vor dieser Wand :)

Aber obwohl – oder gerade weil! – es recht gut in den Waden zieht: Ich komme auch bergan stark voran, muss auch bei steileren Stücken nicht aus dem Sattel und habe allgemein das richtig gute Gefühl, schon ziemlich passabel im Training zu stehen. Sahnehäubchen ist dann, dass der Tacho nach fast 600 Höhenmetern am Ende immer noch einen äuerst respektablen 26er Schnitt verkündet.

So langsam fühle ich mich fit, auch mal wieder ein richtig langes Brett anzugehen!

Leistungstand bestimmen in Grundschöttel

Bochum-Langendreer – Witten – Wetter – Silschede – Hiddinghausen – Witten – BO-Langendreer (34 km, Ø 25,6 km/h, als GPX herunterladen)

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Blick von Grundschöttel hinab ins Ruhrtal nach Witten

Meine heutige Trainingseinheit will auf bekannten Sprockhövel-Pfaden verbringen. Das Jahr ist zwar noch jung, aber wissen will ichs schon: Wie ich wohl den steilen Stich aus dem Ruhrtal nach Grundschöttel hinaus schaffe? Dafür muss ich die Runde gegen den Uhrzeigersinn angehen, aber das mache ich, aller Gewohnheit zum Trotz, ja auch nicht zum ersten Mal (Levöhkcorps: Spröckhövel revers).

Bis nach Wetter gehts auch recht entspannt, aber dann kommt der Anstieg – und der ist garstig. Wo mir sonst bergab die Finger vom ständigen Bremsen schmerzen, muss ich heute bergan feststellen, dass der Trainingsstand einfach noch nicht reicht. Fühlt sich irgendwie so an, als hätte ich Jahre nicht auf dem Rad gesessen: Der Puls geht hoch, die Beine werden schwer. Ein, zwei Verschnaufpausen muss ich machen, bis ich das steilste Stück hinter mir habe. Uff, das war (noch) zu krass.

Aber oben auf dem Plateau komme ich dann wieder gut voran, auch wenn mich der Wind so manches Mal noch ganz schön frech hin und her schubst. Das ist sportlich natürlich eine kleine Extra-Herausforderung, macht aber vor allem dann keinen Spaß, wenn ignorante Autofahrer auch noch viel zu knapp überholen. Das ist sowieso wieder eine richtige Seuche geworden und kann einem dem Spaß am herrlichen Landstraßen-Räubern durchaus vermiesen.

Dass ich diese Runde schon so oft gefahren bin (wenn auch meist andersherum), kann man langweilig finden. Andererseits muss ich mich so überhaupt nicht um die Navigation kümmern, weil ich jeden Meter Asphalt schon kenne. Und sportlich und landschaftlich wird diese Runde ja nicht weniger schön, nur weil ich sie schon ein paar Mal gefahren bin!

Aber so früh im Jahr, da geh ich sie das nächste Mal wohl wieder andersrum an…

Zum Jahresabschluss nochmal Sprockhövel und Herdecke

Bochum-Langendreer – Witten – Herbede – Hammertal – Sprockhövel – Hiddinghausen – Silschede – Wetter – Herdecke-Kirchende – Witten – BO-Langendreer (46 km, Ø 24 km/h, Vmax 72 km/h, als GPX herunterladen)

Eine recht kühle, aber immerhin trockene und manchmal sogar sonnige Sprockhövel-Runde schließt das endende Jahr würdig ab. Für die Extra-Würze sogar noch mit einem Schlenker über Herdecke!
Den Steilhang von Grundschöttel hinab bin ich – nur rollend! – sogar nochmal schneller als 70 km/h, bis ich vor der scharfen Kurve ganz unten den Anker werfe. Hatte ich gar nicht vor, nehm ich aber natürlich gerne mit!

2023: Ein Rückblick

Schaue ich auf mein Fahrrad-Jahr 2023 zurück, bleibt mir vor allem das Wahnsinnsbrett durch Böhmen mit André, Jannis und Julius im Gedächtnis. 150 Kilometer durchs Mittelgebirge mit faktisch null Trainingsstand: Noch nie war ich nach einer Tour derart tiefenentladen – und doch (oder genau deswegen!) war das ein sensationeller Tag. Aaallez!

Auch sportlich gesehen war das ein gutes Jahr, habe ich doch zumindest einmal den 30er Schnitt geknackt und (eigentlich eher aus Versehen!) mit 83 km/h Spitzengeschwindigkeit meinen vermutlich ewigen persönlichen Maximalwert gesetzt.

Was mir einige ja erst glauben, wenn sie es mit eigenen Augen sehen: Es ist wirklich schön im Ruhrgebiet und rundherum! Auch 2023 genoss ich einige schöne Halden-Touren, und ich habe auch das Wodantal “wiederentdeckt”.

Aber es sind nicht nur Sport und Landschaft, die ich am Fahrradfahren schätze, sondern auch die Begegnungen mit Menschen. Derer hatte ich einige, aber eine war ganz besonders interessant. Und zu Ostern, ich schwöre bei meinem Hinterrad, traf ich sogar den Osterhasen!

Vielleicht liegt es daran, dass ich an Gelassenheit gewonnen habe, aber bemerkenswert finde ich es allemal: Nicht eine Tour in der Kategorie “Radfahrerfrust” dieses Jahr!

297 Kilometer auf dem Mounti und 1.394 auf dem Rennrad ergeben eine stattliche Summe von 1.691 Kilometern. Um mich mal wieder selbst zu zitieren:

Nicht schlecht dafür, dass ich nie Zeit zum Fahrradfahren finde!