Neulich am Kemnader See

Bochum-Langendreer - Kemnader See - BO-Langendreer (13,3km, Ø 15,6km/h)

2010-08-22.jpgNeulich am Kemnader See: Eine kleine Pause auf einer Bank am Wegesrand. Auf dem mit Skatern und Radlern schon gut gefüllten Radweg nähert sich ein Jogger.

Pausierender Fahrradfahrer, um Freundlichkeit bemüht: “Sie wissen aber, daß sie auf einem Radweg laufen?”
Jogger, der Etikette offenbar weniger zugetan: “Kümmer dich um deinen eigenen Scheiß!”
Fahrradfahrer, irgendwo zwischen Frust und Aggression: “Wenn du mir aufm Radweg im Weg stehst, IST das mein Scheiß!”

Kaum wieder im Auto, hupen sie die Radler von der Straße - asoziales Pack -.-

Aber hey, eine tolle gemeinsame Tour mit der Holden bei schönem Wetter :)

Quickie auf der Kurzstrecke

Bochum-Langendreer - Witten-Heven - BO-Langendreer (15,5km, Ø 32,3km/h)

2010-08-09.jpgIch muß aufs Rad! Am Wochenende hatte es schon nicht geklappt: Samstag bestes Wetter, aber keine Zeit; Sonntag alle Zeit der Welt, aber häßlicher Dauerregen. Narf!
Deswegen startete ich ungewöhnlich spät - nach allen Erledigungen des Tages - noch einmal auf die schnelle Heven-Runde. Klar, mit mehr Zeit und Konzentration machts mehr Spaß, aber wer wird denn meckern?
Ich hatte gerade erst eine große Portion Bratnudeln in den Wanst gepumpt und entsprechend mit Verdauen zu tun, wollte also nicht übertreiben. Trotzdem ist einer meiner fixesten Schnitte herausgekommen - ein Grund zur Freude, die nur durch den nun wieder alltäglichen Drängel-Sackgang auf der Herbeder Straße getrübt wurde. Kaum ist die nämlich nach Abschluß der Hangsicherungsarbeiten wieder freigegeben, versuchen manche Autofahrer schon wieder, mich zur Nutzung des Radweges zu “überreden”. Was sie dabei - wie immer - nicht sehen (wollen): Es ist kein Radweg. Aber das erklär ich den zu kurz Bestückten auch gern mal im persönlichen Gespräch an der nächsten Ampel :)

Warum Radler böse, Autofahrer aber arme Schweine sind

Bochum-Langendreer - Witten - Hohenstein - Kemnader See - BO-Langendreer (30,4km, Ø 22,2km/h)

2010-01-23_1.jpgDer Wetterbericht sagte für die nächsten Tage Schnee voraus (zu Recht, wie sich später herausstellen sollte), also änderte ich kurzfristig meinen Plan und beschloß, die karge Sonne noch für eine Runde mit dem Rad zu nutzen. Wieder war es ziemlich frisch, aber die Klamotten taten ihren Dienst sehr ordentlich.
Durch Wittens Innenstadt hindurch fuhr ich zur Ruhr hinunter, von wo aus ich dann den Hohenstein in Angriff nahm. (Abgesehen davon, daß die einzige Straße, die da hinaufführt, vorsichtig ausgedrückt eine Zumutung ist, mußte ich am Anstieg feststellen, daß ich noch lange nicht wieder in Hochform bin.) Die Pause am Berger-Denkmal fiel ob der niedrigen Temperaturen recht kurz aus, und schon war ich wieder auf dem Weg hinunter ins Ruhrtal, dem ich bis zum Kemnader See folgte - wo sich folgende bemerkenswerte Szene abspielte:

Auf meine Frage an einen seinen Hund auf dem Radweg (!) gassiführenden Fußgänger, ob er sich denn im Auto nicht auch über Radfahrer aufregt, die trotz Radwegs auf der Straße fahren, ließ dieser mich an seinen überaus interessanten Thesen zu diesem Thema teilhaben.

  1. Wenn Autofahrer sich über Radler auf der Straße aufregen, ist das okay - egal, in welcher Situation.
  2. Wenn Radler sich über Fußgänger (am besten mit Hund!) auf dem Radweg aufregen, ist das nicht okay.
  3. Punkt 1 und 2 gelten, da Autofahrer schließlich Steuern zahlen und Radler nicht. Außerdem “machen die Fahrradfahrer eh immer, was sie wollen”.

Da haben wir mal wieder was gelernt - nur wußte ich in diesem Moment überhaupt nicht, ob ich ihm einfach nur mitleidig anschauen oder doch lieber lauthals auslachen sollte. Das war aber sowieso egal, da er die Diskussion mit seinem Statement offenbar als beendet betrachtete und seiner Wege ging. Wer (Kfz-) Steuern zahlt, macht eben die Regeln, das sollte uns nun allen klar sein.

Dreißig und Tausend

Bochum-Langendreer - Witten-Crengeldanz - WIT-Heven - WIT-Kleinherbede - BO-Langendreer (15,3km, Ø 30,2km/h)

Neulich an einer roten Ampel irgendwo im Ruhrgebiet:

Ich (ein wenig außer Atem, aber betont freundlich): “Sie haben mich eben aber ziemlich knapp überholt…”
Sie (ob meines plötzlichen Auftauchens in der Seitenscheibe irritiert, aber ebenso freundlich): “Naja, bei Fahrradfahrern weiß man ja nie…”
Ich: “…?”
Sie (Unschuldsmiene, Wimpernklimpern): “Naja, das mach ich halt so…ich meine, Sie scheren ja ab und an plötzlich aus, wegen Gullis oder so…”

Die Ampel schaltet auf Grün, für weitere Fragen ist keine Zeit mehr. Habe ich das eben richtig verstanden - weil sie Angst hat, daß ein Radfahrer einem Gulli ausweichen könnte, überholt sie lieber ganz knapp? Ist nicht vielleicht das Ausweichen vor Hindernissen am Fahrbahnrand genau der Grund, warum ich mir ein wenig mehr Seitenabstand wünsche…?

Die Synapsen scheinen zumindest erfolgreich aneinander angedockt zu haben, sie überholt mich mit bemerkenswertem Abstand; insgeheim hoffe ich, daß dieser Lerneffekt die nächste Kreuzung überdauern wird.

Später, beim Genuß einer erquicklichen Dusche, resümiere ich zufrieden: Auch wenn manche Autofahrer wohl gerade auf dem Klo waren, als Rücksichtnahme und gesunder Menschenverstand verteilt wurden, sind sie trotz teilweise fortgeschrittenen Alters durchaus noch lernfähig - erkenntnisresistente Minderbestückte mal ausgenommen. Aber denen kann man glücklicherweise ja auch immer noch gepflegt den Spiegel von der Karre treten.

Ach ja, zum Thema “Dreißig und Tausend”: Eigentlich wollte ich nur das gute Wetter für eine flotte Runde nutzen, aber irgendwie ist dann doch ein dreißiger Schnitt draus geworden (wenn man nun noch die blöden Ampelstopps rausrechnet, siehts sicher bedeutend besser aus - aber diesbezüglich ningle ich ja jedes Mal). Ganz nebenbei wurden auch gleich tausend Jahreskilometer komplett.

Das nächste Mal nehm ich mir dann auch wieder Zeit zum Fotografieren, versprochen.

Spontaner Erkenntnisgewinn bei schönstem Wetter

Bochum - Witten - WIT-Ardey - entlang der Ruhr zum Kemnader See - Runde um ebenjenen - Bochum (33,1km, Ø 26,3km/h, Vmax 71,31km/h)

Die Erkenntnisse des Abends:

  • Spontan abgesagte Dienstreisen ermöglichen ebenso spontan angesetzte Feierabendrunden mit dem Rad.
  • Entweder geht mein Velocomp nach dem Mond, oder ich bin tatsächlich mal eben mit siebzig den Kohlensiepen heruntergeschossen.
  • Wer die Kamera zuhause liegen läßt, kann die Pracht von Wetter und Landschaft nicht fotografieren.
  • Und schließlich: Als Autofahrer sollte man einen Radfahrer nicht lautstark beschimpfen, wenn man nicht wirklich Recht hat. Das, was da neben der Herbeder Straße entlangführt, ist nämlich kein Radweg, sondern ein Gehweg mit dem Zusatzschild “Radfahrer frei” - und einen solchen kann ich nutzen, muß es aber nicht. Daran ändern auch wüste Beschimpfungen nichts.
    Das habe ich ja auch schonmal ausführlich erörtet - mir ists nur einfach zu blöd, jedes Mal zum Sprint anzusetzen, um dann an der nächsten Ampel mit StVO-Paragraphen auf die Autofahrer einzudreschen. Ich glaube ja, daß die das auch gar nicht so genau wissen wollen.