Variantes d’Herdeque: Entlang der Ruhr

Bochum-Langendreer – Witten – Ruhrtalradweg über Wengern und Wetter bis Herdecke – Witten – BO-Langendreer (34 km, als GPX herunterladen)

Ein Fluss, links und rechts viele Bäume am Ufer
Blick von der Nachtigallbrücke gen Osten

Ach du armes blaues Mounti, kommst ja dieses Jahr gar nicht so richtig raus. Ständig bin ich auf dem Renner unterwegs! Okay, heute ändern wir das mal. Das eröffnet auch gleich wieder neue Möglichkeiten: Den wassergebundenen Ruhrtalradweg zwischen Witten und Wetter klemm ich mir mit den schmalen Reifen des Rennrads sonst lieber, aber heute nehm ich den mal wieder unter die Räder! Da ergibt sich auch gleich eine weitere nette Herdecke-Variante: Entlang der Ruhr bis zum Harkortsee, von dort aus Herdecke durchqueren und auf der Ardeystraße über den Schnee zurück nach Witten.

Das Wetter ist recht gut, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Allerdings ist es noch ziemlich diesig vom kräftigen Regen des Vortags. Tja, das ganze Wasser muss ja auch erstmal irgendwo hin!

Ich flitze also hinunter zur Ruhr, quere selbige auf der Nachtigallbrücke (hier war ich auch schon eine ganze Weile nicht mehr!) und folge dann dem Ruhrtalradweg. Der hat hier, wie gesagt, “nur” eine wassergebundene Oberfläche, aber weil eben jenes Wasser erst kürzlich reichlich vom Himmel fiel, staubt es glücklicherweise nicht. Meine Beine sind leider nur mäßig begeistert, in den Knien beginnt das Zwicken, das mich sonst erst bei Temperaturen unter zehn Grad plagt. Ich werde doch wohl nicht etwa alt?

Auf einem Fluss fährt ein Ausflugsschiff, dahinter spannt sich eine Viadukt in mehreren Bögen übers Wasser
Ruhrviadukt in Herdecke

Am Harkortsee nehme ich dann ein wenig Gas raus, hier sind ziemlich viele Spaziergänger und Radfahrer unterwegs. Na dann eben mit ein bisschen weniger Tempo, das kommt mir eigentlich recht gut zupass. Umso entspannter ist dann auch der Blick über den See und auf die zahlreichen gefiederten und geschuppten Bewohner desselben.

Nachdem ich in Herdecke vom Ruhrtalradweg abgebogen bin, durchquere ich die Stadt gen Norden und versuche dabei recht erfolgreich, die ganz großen Straßen zu meiden. In Kirchende gönne ich mir dann eine wunderbar sonnige Pause: Wenn dich das Klärchen so anstrahlt, musst du auch erstmal wieder die Motivation zum Weiterfahren finden!

Aber irgendwann sattle ich dann wieder mein blaues Ross und kurble die Ardeystraße auf den Schnee hinauf. Das klappt ziemlich konstant, aber irgendwie nicht ganz so flott wie gedacht – das Knie muckt nun doch schon deutlich herum. Umso schöner ists dann, auf der anderen Seite vom Schnee nach Witten hinunter zu rauschen!

Nach einer erquickenden Dusche bekommt mein Fahrrad dann auch noch die Liebe, die ihm zusteht: Nach nicht weniger als fünfzehn Jahren (!) ist der Vorderreifen mehr als reif, durch einen neuen ersetzt zu werden. Natürlich wieder Schwalbe Marathon, der hält wirklich einiges aus!
Nicht minder alt, ebenfalls fünfzehn Jahre, ist der neckische kleine Lautgeber an meinem Lenker. Dessen Schlauch war zwischenzeitlich porös geworden und gerissen, aber natürlich habe ich den Ersatz schon auf Lager und montiere ihn umgehend. Da die Nachbarn irritiert zum Fenster eilen, darf mein kurzer Funktionstest als erfolgreich gelten – auf die nächsten fünfzehn Jahre!