Hohensyburg auf Asphalt

Bochum-Langendreer – Witten – Wengern – Hagen – Dortmund-Syburg – Herdecke-Kirchende – Witten – BO-Langendreer (44 km, als GPX herunterladen)

Auf dem Mounti durch den Wald auf die Dortmunder Hohensyburg zu fahren, war schon ganz lustig, aber jetzt will ich das Ganze noch einmal auf Asphalt erleben. Also sattle ich den Renner und spure durch Witten und Wengern bis nach Hagen. (Die Burgruine Volmarstein lasse ich bewusst rechts liegen, dieses Hühnchen muss ich noch einmal gesondert rupfen.)

Hagen verlangt dem geneigten Radler einiges an Kühnheit und Langmut ab: An manchen Stellen muss man sehr selbstbewusst Präsenz zeigen, um vom motorisierten Verkehr wahr- und ernstgenommen zu werden (Herdecker und Schwerter Straße). Auf der Dortmunder Straße “darf” man dann auf 800 Metern Strecke, obwohl man als Radler auf der Vorfahrtsstraße unterwegs ist, nicht weniger als sechs Mal (!) an Bettel-Ampeln auf Grün warten. Und da wundert ihr euch, dass Fahrradfahrer lieber direkt auf der Fahrbahn fahren?

Heimliches Ziel meiner Runde heute ist das Rondell, das vom Hengsteysee nach Dortmund-Syburg hinaufführt. Nicht wahnsinnig schnell, aber sehr konstant kurble ich mich nach oben. Es ist jedes Mal ein tolles Gefühl, oben anzukommen und festzustellen, dass es so schlimm ja gar nicht war. Schnell noch ein kurzer touristisch motivierter Halt in den alten Mauern der Hohensyburg, und schon sitze ich wieder auf dem Rad.

Die Wittbräucker Straße nach Herdecke hinab bin ich heute nicht so fix wie sonst, der Gegenwind pustet mir mein Vmax kaputt. Aber darauf leg ichs heute ja auch gar nicht an. Meine Körner spare ich mir lieber für die Ardeystraße, die mich aus Herdecke-Kirchende hinauf auf den Schnee bringt. Hier wirds dann tatsächlich noch einmal richtiger Sport, aber auch diesen letzten großen Anstieg kurble ich erstaunlich konstant weg.

Vom Schnee lasse ich mich auf der anderen Seite dann nach Witten hinein fallen und zeige auch hier den anderen Verkehrsteilnehmern sehr selbstbewusst, dass ich auf der Straße gleichberechtigt mitspiele. Das checken heute alle und lassen mich entspannt meine Tour zuende fahren. Die war in Summe eine schöne Rennrad-Landstraßen-Räuberei, nur die Stadtgebiete von Witten und Hagen nervten ein wenig mit ihren roten Ampeln und dem teilweise knubbelig-stressigen Verkehr.