Der Berg ruft! Die ‘Five Summits’ zwischen Witten und Hagen

Bochum-Langendreer - Witten - Wetter - Volmarstein - Kaisberg (Hagen) - Dortmund-Hohensyburg - Herdecke-Kirchende - Witten - BO-Langendreer (69,5km, Ø 19,5km/h; als GPX herunterladen)

Wieder einmal sitze ich morgens am Rechner und klicke mir bei den GPSies eine Tour zusammen, als ich feststelle, dass ich seit Oktober 2010 nicht mehr auf der Burgruine Volmarstein war. Das gehört geändert! Und während ich die Route dorthin vorbereite, fällt mir auf der Karte der Kaisberg ins Auge - auch den könnte ich eigentlich mal wieder bereisen. Und danach zur Hohensyburg? Dann heimzu aber der Vollständigkeit halber auch noch über den Schnee und zum Hohenstein! Und schwupp, schon lade ich meine ganz persönliche “Five-Summit-Tour” aufs GPS-Helferlein.

Summit 1: Burgruine Volmarstein

Nach ein wenig Getrubbel durch die Wittener City erreiche ich den (für einen Samstag erstaunlich leeren) Ruhrtalradweg, dem ich bis nach Wetter folge. Dort biege ich dann rechts in Richtung Volmarstein ab und nehme den Anstieg zur Burgruine in Angriff. Mein lieber Schwan, ist das steil! Die Belohnung ist dann aber der wunderbare Ausblick; bei der Gelegenheit erspähe ich auch schon mein nächstes Ziel, den Kaisberg.

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Panoramablick von der Burgruine Volmarstein über Wetter und den Harkortsee bis hinüber nach Hagen. Ziemlich genau in der Bildmitte: Der Kaisberg. Etwas weiter links sind auf dem Syberg die Hohensyburg sowie, links davon, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal zu erkennen. Aufs Bild klicken für volle Größe (5947 × 800 Pixel / 783 KB)

Summit 2: Kaisberg

Ich lasse mich also wieder auf Ruhrhöhe hinunterrollen und quere an Hagen-Vorhalle vorbei zum Kaisberg. Der ist nicht allzu hoch und steil, dafür sind die Waldwege ziemlich glitschig, und an einer Stelle versperrt ein umgestürzter Baum den Weg. Oben auf dem Kaisberg steht der Freiherr-vom-Stein-Turm, mit dem die Hagener Bürger einst seinem Namensgeber huldigten. Von dieser Verehrung ist aber wohl nicht viel geblieben, der Turm steht seit Jahren verlassen, zugewuchert und mit verschweißter Stahltür ziemlich nutzlos im Wald.

Summit 3: Hohensyburg

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Ruhrtalradweg am östlichen Ende des Hengsteysees: Wegen Steinschlags gesperrt.

Ich verlasse den Kaisberg und fahre, mehrmals die A1 querend, zum östlichen Ende des Hengsteysees. Hier beginnt der Anstieg der Syburger Dorfstraße hinauf zur Hohensyburg. Die ist mein nächstes Ziel. Unten an der Ruhr hingegen kann man momentan nicht radeln: Der Ruhrtalradweg ist hier wegen Steinschlags gesperrt.
Auf der Hälfte des Anstiegs habe ich bei einer früheren Tour mal im Haus Weitkamp pausiert, das käme mir auch jetzt sehr gelegen. Es ist Mittag, und ich habe schon knapp 40 bergige Kilometer in den Beinen. Jetzt Fritten! Aber dann die Enttäuschung: Haus Weitkamp hat offenbar dichtgemacht, hat sich also was mit Mittagessen. Auf den Kiosk der benachbarten Kleingartenanlage habe ich keine Lust, also schnaufe ich grummelnd weiter bergan. Schließlich komme ich auf meinem “Summit” Nummer drei an, der Hohensyburg. Ich plündere meinen recht übersichtlichen Reiseproviant und genieße eine Pause mit Aussicht.

Summit 4: Auf dem Schnee

Nun bin ich im Ardeygebirge, als nächstes steht der Schnee auf meinem Plan. Über Herdecke-Kirchende kämpfe ich mich auf diesen langgezogenen Bergrücken hinauf. Hier oben gibts jetzt nicht sooo viel zu sehen, aber immerhin ist das einer der höchsten Punkte der Route - von hier gehts nach allen Seiten faktisch nur bergab.

Summit 5: Hohenstein

Die Ardeystraße (und der Windschatten eines flotten Rennradfahrers - vielen Dank!) bringt mich nach Witten, wo ich wieder einmal sehr angetan davon bin, sklavisch dem GPS zu folgen: Kleine Waldwege, unbekanntes Terrain, und doch immer auf dem Weg zu meinem nächsten und letzten Ziel, dem Hohenstein. Dort mache ich noch eine kurze Pause und freue mich, dass ich es nun fast geschafft habe: Die Waden brennen nach fast 60 Kilometern doch schon spürbar. Also ab nachhause ins Basislager, wo ich ordentlich esse und die Tour resümiere.

Resümee

Mit dem Hardtail und Slicks waren einige Passagen, vor allem in den Wäldern, schon grenzwertig, aber immer noch sehr amüsant. Noch mehr Spaß dürften hier allerdings Besitzer gefederter Räder mit etwas mehr Profil haben. Die Straßenreifen hatten wiederum auf den Asphalt-Abschnitten ihren Vorteil.
Die Tour ist nichts für den gemütlichen Ausflug mit der Familie, denn neben ihrer schieren Länge sie geht mit ihren etwa 950 Höhenmetern schon ziemlich in die Beine. Sportlich ambitionierte Mountainbiker belohnt sie aber immer wieder mit spannenden Passagen und tollen Ausblicken.