Endlich wieder Sprockhövel

Bochum-Langendreer - Kemnader See - Hammertal - (Nieder-) Sprockhövel - Elbschebachtal - Wengern - Ruhrtalradweg bis zum Kemnader See - BO-Langendreer (48,2km, Ø 20,5km/h)

Ins Märkisch-Bergische Land rund um Sprockhövel wollte ich schon lange mal wieder, bin aber einfach nicht dazu gekommen. Mit dieser Gegend verbinde ich schöne Erinnerungen, genoss ich dort doch 2012 eine wunderbare Rennrad-Ausfahrt.
Da ich dieses Mal aber nicht nur Asphaltkilometer abspulen, sondern durchaus auch ein wenig ins Blaue hinein neue Wege erforschen wollte, entschied ich mich fürs Mounti und fütterte mein GPS-Helferlein mit einer rasch bei den GPSies zusammen­geklickten Route. Dabei baute ich auch ein paar Schlenker über kleine Straßen und Wege ein, um möglichst viel Neues zu entdecken.

Vom Kemnader See aus nahm ich das Hammertal hinauf in Angriff. Da sammelt man durchaus ein paar Höhenmeter, aber wenn man nicht auf Teufelkommraus Sport machen will, lässt es sich sehr entspannt fahren. Die Entscheidung, dem Navi die Routenplanung zu überlassen, erwies sich als die richtige: Schon in Niedersprockhövel wuselte ich das erste Mal über kleine Waldwege und Sträßchen. Genau das hatte ich eigentlich vor: Auch mal abseits der großen Straßen und ausgeschilderten Radrouten unterwegs sein, ohne selbst nach dem Weg suchen zu müssen.

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Pause im Elbschetal - die alte Bahntrasse ist deutlich zu erkennen.

Nach der letzten Querung der A43 fiel ich dann auf eine kleine Gemeinheit des örtlichen Tiefbauamts herein: Der Waldweg, auf den ich eigentlich abbiegen wollte, “versteckt” sich hinter einer durchgehenden Leitplanke! Prompt fuhr ich ein paar Meter weiter in die Zufahrt zur Ibachsmühle - wo mich eine Anwohnerin aber freundlich auf meinen Fauxpas hinwies. Wer weiß, wie lange ich sonst die richtige Route gesucht hätte… Also das Rad über die Leitplanke gehoben und ab in den Wald. Auf einem sehr, sehr schmalen Weg - nichts für Trikes, Anhänger oder andere Mehrspur-Radler. Solo fand ich das aber sehr amüsant. Mal was anderes als immer nur auf Asphalt, und solange das Navi sagt, dass es auch nach der nächsten Ecke noch weitergeht…
Dann bog ich auf die Radroute EN 11 ab, der mich im Tal der Elbsche nach Wengern hinunter brachte. Immer in Sichtweite: Die Trasse der auf diesem Abschnitt längst stillgelegten Elbschetalbahn, die eigentlich nur darauf wartet, zum Radweg zu werden.
Planungen dafür gibt es tatsächlich, aber wann es wirklich so weit ist…

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Der Kemnader See im leichten Dunst

Nachdem ich die historische Altstadt von Wengern durchquert hatte, befand ich mich auf dem Ruhrtalradweg, dem ich dann bis zum Kemnader See folgte. Kurz voher hatte ich noch ein kleines Déjà-vu: Wie jedes Jahr sorgte der Drachenboot-Cup des Wittener Kanu-Clubs für eine faktische Vollsperrung des Ruhrtalradwegs. Während im Jahr 2011 aber frustrierenderweise keinerlei Ausweichroute erkennbar war und ich mich mit Trailer am Haken durch die Menschenmassen quälen musste, hat der KCW diesmal auch an die Radler gedacht und deutlich eine Umleitung ausgeschildert. Vielleicht haben sich damals außer mir ja noch ein, zwei andere beschwert ;)
Der Pommes-Wagen am Kemnader See kam mir dann noch gerade recht für eine entspannte letzte Pause, bevor ich mich endgültig auf den Heimweg machte. Eine wunderbare Tour!