Radtouren auf Usedom - Koserower Wasserschlacht

Insel Usedom: Ahlbeck - Heringsdorf - Bansin - Loddin - Koserow und zurück (42,0km, Ø 21,4km/h)

2011-08-27_1.jpgDer Plan klang toll: Abends, wenn es nicht mehr so warm ist und die Touristenmassen in Hotels und Bespaßungsanstalten verschwunden sind, wollte ich nach Zinnowitz fahren. Geschätzte Strecke etwa 25 Kilometer, noch ein wenig hier und da für schöne Fotos anhalten und dann das Ganze natürlich auch wieder zurück.
Zunächst sah auch alles nach einer guten Tour aus: Die Temperaturen waren sehr angenehm, und an den Wolken und den immer mal wieder fallenden ein, zwei Tröpfchen Niesel konnte ich nichts Schlimmes finden.
In einer knappen Viertelstunde hatte ich das Promenaden-Stück bis Bansin hinter mich gebracht, dann ging es in den Wald (vorbei am Langen Berg, den ich diesmal aber links rechts liegen ließ). Es war bereits nach sieben und im Wald schon recht dunkel, und so konnte meine Helmlampe bereits hier durch tadellose Pflichterfüllung glänzen. Der Radweg bestens ausgeschildert, kaum andere Radler unterwegs, Temperaturen um zwanzig Grad und immer wieder tolle Ausblicke auf die Ostsee: Dafür wurde der Begriff “Genussradeln” erfunden.
Was man nur wissen muss: Unterwegs lauern einige als Sechzehnprozenter beschilderte Steigungen (in beide Richtungen) - da brauchts Körner! Dafür warten oben auf den bezwungenen Hügeln (z.B. auf dem Streckelsberg) tolle Blicke hinunter zur See sowie interessante Infotafeln zu Geologie und Biologie der Umgebung.
2011-08-27_2.jpgKurz vor Koserow dann wurde aus dem immer beständiger werdenden Nieselregen ein echter Schauer, und ich beschloss umzukehren. Bis zu meinem geplanten Ziel Zinnowitz wäre es nicht mehr weit gewesen (vielleicht noch sieben oder acht Kilometer?), aber ich musste ja auch wieder zurück nach Ahlbeck und wollte mir möglichst keine Erkältung einfangen. Also Regenjacke an, Kehrtwende und nix wie heim.
Das Wetter war aber leider schneller als ich in Richtung Osten unterwegs, und so holte mich ein echter Wolkenbruch ein. Die Sicht wurde immer schlechter, das Wasser zog in die Klamotten - jetzt gings wirklich nur noch darum, so schnell wie möglich wieder am Ausgangspunkt anzukommen. Ich hetzte also durch den Wald, sah vor Regen kaum, wo ich hinfuhr, und war irgendwann auch wirklich komplett durchweicht.
Als ich in Bansin dann wieder den Wald verließ und auf die (absolut leere) Promenade einbog, konnte ich im Augenwinkel immer schön beobachten, wie mir die Menschen aus den feinen Lokalen mit größtem Bedauern hinterherschauten. Was sie nicht wussten: Auch unter diesen widrigen Bedingungen war es eine eindrucksvolle und wirklich schöne Tour, die ich - nachdem ich mich zuhause endlich der klitschnassen Klamotten entledigt hatte - bei einer heißen Dusche Revue passieren ließ.