Böhmische Dörfer

Ostsachsen/Tschechien: Schmilka - Děčín - Děčínský Sněžník - Ostrov - Rájec - Bahratal - Langenhennersdorf - Pirna (70,0km, Ø 18,8km/h)

Die Einladung meiner Brüder, meinen Osterurlaub in Sachsen mit einer gemeinsamen Fahrradtour zu krönen, konnte ich einfach nicht ausschlagen. Schließlich hatte der Wetterbericht über zwanzig Grad und Sonne ohne Ende versprochen! In aller Frühe holte mich André also an der Elbfähre in Birkwitz ab und rüstete mich mit Fahrrad und -klamotten aus. Die S-Bahn, in der wir dann auch den Arild trafen, brachte uns nach Schmilka, von wo aus wir dann entlang der Elbe nach Děčín radelten.
Fast 600 Meter über der Stadt thront der Děčínský Sněžník, den sieht man auch noch von Dresden aus. Dort wollten wir hinauf, nahmen aber nicht den direkten Weg (den ich 2006 als Betreuer eines Fahrradferienlagers schon einmal unter die Räder genommen hatte), sondern fuhren in einer großen Spirale durch den Wald faktisch “von hinten” hinauf. Das letzte Stück zum Sněžník-Plateau war für mich dann Neuland, ganz oben war ich bis dahin noch nie. Vom Aussichtsturm hat man einen senationellen Blick in alle Himmelsrichtungen, den uns in der Ferne leider ein leichter Dunst trübte:

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360°-Blick vom Sněžník. In der linken Bildhälfte kann man die Festung Königstein und den Lilienstein erahnen, im rechten Bilddrittel liegt Děčín im Tal. Aufs Bild klicken für volle Größe (9404 × 800 Pixel / 1,2 MB).


Blick vom Sněžník hinunter nach Děčín. Unten sitzen André und Arild und langweilen sich.

Als wir unsere Anwesenheit in feierlichen Posen fotografisch festgehalten und uns am grandiosen Panorama sattgesehen hatten, schossen wir wieder hinab. Durch das (zumindest bei Kennern) legendenumwobene Ostrov gings im Wald weiter nach Rájec, wo man einige Meter weiter schon wieder in Deutschland ist. Wir fuhren tolle Waldweg-Passagen, die mit meinem eigenen, ungefederten Bike sicher keine Freude gewesen wären - mit Andrés Mounti aber wurde gerade das losere Geläuf zu einem wahren Genuss. “Eine Lecke!”, sozuagen.


Ich fahre im Gelände!

Bei Bahratal kamen wir dann irgendwann auch wieder auf Asphalt und spurten entlang der Bahra und Gottleuba hinunter nach Pirna. Dabei legten wir noch einen spannenden Zwischenhalt am Langenhennersdorfer Wasserfall ein, zu dessen oberem Ende man durch einen engen Höhlengang hinaufkrauchen kann - der Sage nach hier sollen in diesen Gängen einst Zwerge gehaust haben. Das glaub ich aufs Wort - für alle anderen ists zwischen den Felsblöcken nämlich entschieden zu eng.
In Pirna trennten sich unsere Wege dann erst einmal, und die S-Bahn brachte mich zum Osterschmaus bei der lieben Verwandtschaft. Etwas später trafen dort auch André und Arild wieder ein, und wir resümierten diese wundervolle Ostertour beim Betrachten der zahlreich geschossenen Bilder. Die besten davon gibts hier: