Bestandsaufnahme

Bochum-Langendreer - Witten-Heven - Witten-Crengeldanz - Bochum-Langendreer (17,6km, Ø 14,6km/h)

Der Winter hat auch hier im Ruhrgebiet ganze Arbeit geleistet, und so blieben die Bikes anderthalb Monate unbenutzt. Nun aber, da es nach ein paar Tagen mit knapp über Null urplötzlich zwölf Grad warm wurde, mußte ich einfach raus - und herausfinden, wie es sich momentan in Bochum, Witten und entlang der Ruhr radeln läßt.

Zunächst: Die Straßen sind frei. Auch Felder und Wiesen sind großflächig braun statt weiß. Bei den Rad- und Fußwegen sieht das leider anders aus - der festgetretene Schnee ist nun vielerorts noch als eklig buckliger Eispanzer vorhanden. Im Wald bedeckt an manchen Stellen sogar noch zentimeterhoher Schneematsch die Wege (siehe Fotos unten).
Besonders lecker: Hunde, Pferde und Wildtiere waren sich in den letzten Wochen wohl zu fein, abseits der Wege in den Tiefschnee zu stapfen - und erleichterten sich schlicht mitten auf den Wegen. Entlang des Ölbachs gibt es Abschnitte, auf denen man keinen einzigen zusammenhängenden Meter Weg findet, der nicht in allen Farben und Formen vollgeschissen wäre. Ekelhaft…
An der Ruhr kommt man zwischen dem Kemnader See und der Nachtigallbrücke bis auf einzelne vereiste Stellen recht gut voran; allerdings liegt die Ruhrtalfähre im Winterschlaf auf dem Trockenen. Zudem hat sich die Ruhr den Radweg kurz nach der Schleuse eh schon einverleibt - zwischen der Hevener Schleuse und der Nachtigallbrücke muß man also den für Radler freigegebenen Fußweg entlang der Hevener Straße nutzen. Der ist (bis auf einzelne Stellen) schnee- und eisfrei - mit schmalen Reifen und wenig Profil ist aufgrund des noch nicht weggefegten Rollsplitts aber trotzdem Vorsicht geboten.
Viele straßenbegleitende Radwege sind aus mehreren Gründen schlicht noch nicht nutzbar: Massiv aufgebrachter Rollsplitt, wild parkende Autos, teilweise auch noch große Haufen von der Straße geräumten Schnees - das kann man niemandem zumuten. Man muß also faktisch immer auf der Straße fahren, was immer wieder zu unschönen Begegnungen mit Autofahrern führen kann, die sich ihres Territoriums beraubt fühlen. Kühlen Kopf bewahren, Sachlage freundlich erläutern, nicht provozieren - die meisten haben Verständnis für die Situation, wenn man sie ihnen nur erklärt. So ging die Saison auch für mich recht entspannt los.

Ich wünsche auch allen anderen Radlern einen tollen Start ins neue Jahr - Sport frei 2011!