Hitzeschlacht an der Ostsee: Mit dem Renner auf die Insel Wolin

Insel Usedom/Wolin: Zempin - Ahlbeck - Świnoujście - Międzyzdroje - Wolin; Swinoujscie - Ahlbeck - Zempin (109,1km, Ø 28,6km/h)

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Mit dem Rennrad an der Ostsee - was kanns Schöneres geben?

Für den geplanten zweiten Anlauf des diesjährigen Chemnitzer 24-Stunden-Radelns hatte ich den Renner mit im vorher stattfindenden Urlaub an der Ostsee. Warum dort also nicht auch mal eine Runde fahren?
Dazu hatte ich vorher die Website von Uwe Holtz vom RSV Ahlbeck im Netz aufgetan: Der startet zweimal die Woche von Ahlbeck aus mit dem Rad, oft und gern nach Wolin, der polnischen Seite der Insel Usedom. Ich hatte ihn vorher angerufen und die Details in Erfahrung gebracht - und traf ihn und weitere Radsportfreunde morgens ihn Ahlbeck. Wir starteten gemeinsam in Richtung Świnoujście, was die älteren Semester noch unter dem Namen “Swinemünde” kennen dürften. Dort brachte uns die (kostenlose) Fähre über die Świna auf die Insel Wolin. Inzwischen waren auch noch diverse polnische Radler zu uns gestoßen, die bei den Touren der Ahlbecker auch regelmäßig mit von der Partie sind.
Nach ein paar Kilometern verließen wir die Europastraße und fuhren - bei brütender Hitze, aber gescheit sportlich - über Międzyzdroje nach Wolin. Geht ja auch ordentlich voran, wenn man im Verbund fährt!
Es war aber einfach zu heiß, und so traf ich in Wolin meinem Kreislauf zuliebe die einzig vernünftige Entscheidung: Ich verzichtete auf den Weg zurück nach Świnoujście, denn der wäre völlig schattenfrei verlaufen. In der Mittagsglut! Ein freundlicher polnischer Taxifahrer brachte mich und mein Rad also im klimatisierten Taxi bis zur Fähre. Nach der Überfahrt wartete ich im Biergarten auf die anderen, die sich die Hitzeschlacht noch zutrauten.
Als alle wieder beisammen waren, saßen wir noch gemütlich bei Cola, Bier und viel Radlerlatein, und als alle wieder halbwegs normalen Puls hatten, starteten wir - dann natürlich wieder ohne die Polen - zurück in Richtung Deutschland.
Nach und nach verabschiedeten sich die Mitradler von mir und bogen nachhause ab; die letzten Kilometer bis Zempin fuhr ich dann wieder allein. Hätte ich mir nicht permanent Wasser über Arme, Beine und Nacken gekippt, wäre ich bei gefühlten vierzig Grad Schattentemperatur vermutlich verglüht.

Ein großer Dank geht an die Kollegen vom Ahlbecker RSV, die auch auf mich “Untrainierten” sehr zuvorkommend Rücksicht nahmen - und mir einige wertvolle Tipps zum Rennrad und zum Fahren in der Gruppe gaben. Danke! Und vielleicht klappts ja nächstes Jahr wieder - dann aber bitte bei “normalen” Temperaturen ;)