Männertag ist Rennertag

Bochum-Langendreer - Witten - Wetter - Herdecke - Hagen-Nord - Dortmund-Syburg - Herdecke-Westende - Witten-Heven - BO-Langendreer (58,5km, Ø 27,3km/h)

2010-05-13_1.jpgVon meiner neuen Haus- und Hofstrecke nach Herdecke bekomme ich ja einfach nicht genug; auch gilt es noch viele Varianten der Route zu erforschen. Wichtig ist auf jeden Fall die B226 zwischen Witten und Wetter, auf deren makellosem Asphalt man es mit dem Renner richtig laufen lassen kann. Auch auf der Wetterstraße am Harkortsee entlang gibts für Rennradler keinen Grund zu meckern, erst in Herdecke selbst wirds teilweise ein wenig holprig (aber zumindest immer noch fahrbar).
Hat man die A1 unterquert, macht man einen Schlenker durch Hagen-Nord, von wo aus es dann auf der (auch sehr angenehm asphaltierten) Dortmunder Straße nach Norden zum Hengsteysee geht.
Vom Hengsteysee schraubt sich die Dortmunder Straße im Rondell nach Syburg hinaus - hier empfiehlt es sich für Schmalbereifte dringend, den “Radweg” zu ignorieren und auf der Straße zu bleiben! Wie jemand auf die Idee kam, diesem viel zu schmalen, holprigen und mit Zweigen, Dreck und Steinen übersähten Streifen neben der Straße eine Benutzungspflicht für Radler zu verpassen, entzieht sich völlig meinem Verständnis.
Von Syburg kommt man recht fix auf die B54, auf der man wie der Wind nach Herdecke hineinschießen kann. Wer vorher rechts in die Endertalstraße abbiegt und sich selbige am Herdecker Krankenhaus vorbei hinauskämpft, wird mit einer wunderbaren und bestens asphaltierten Abfahrt hinunter ins Ruhrtal belohnt - toll zu fahren und gerade jetzt im Frühling eine wahre Wonne für die Sinne!
Im Ruhrtal ist man dann wieder auf der B226 und kann die Beine nochmal richtig rotieren lassen. Hier sind, wenn der Gegenwind nicht gar zu sehr pfeift, locker konstante 35 km/h drin; das wußte auch der Kollege, der in meinem Windschatten seinen Schnitt noch ein wenig nach oben korrigieren konnte, zu schätzen.

Ich hätte direkt nachhause fahren können, entschied mich aber noch für einer Verlängerung der Runde am Kemnader See vorbei. Dort waren einige “Männer” aber offenbar schon so lange mit dem Bollerwagen unterwegs gewesen, daß sie sich nicht mehr um Rad- oder Fußweg scherten - meine Entscheidung, den größten Teil der Route nicht auf überfüllten Radwegen, sondern auf ganz normalen Straßen verbracht zu haben, erwies sich also als recht geschickt.

Natur an der Ruhr, Abgase auf der Straße (hey, das reimt sich!)

Bochum-Langendreer - Kemnader See - Hattingen - Essen-Steele - BO-Sevinghausen - BO-Zentrum - BO-Langendreer (52,0km, Ø 27,5km/h)

2010-05-05_1.jpgBevor es die nächsten Tage den angekündigten Regen geben sollte, startete ich nochmal fix auf eine Runde mit dem Rad. Der Renner versprach gut Kilometer, also suchte ich mir eine etwas längere Tour nach Essen heraus. Bis ebendort wollte ich strikt der Ruhr folgen und für den Rückweg dann den direkten Stich ins Bochumer Zentrum auf der Bochumer Straße wagen.
Leider war es nicht sonderlich warm, das Thermometer zeigte zwölf Grad, und so zog ich lieber noch eine Lage mehr an. Doof ist, daß ich auf dem Renner nicht mit Rucksack fahren kann (und möchte) und deswegen auf Zusatzklamotten verzichten muß - was am Leib ist, muß reichen (darf aber natürlich auch nicht zuviel des Guten sein). Meine Garderobe erwies sich im Laufe der Tour zum Glück als recht passend gewählt.
2010-05-05_2.jpgAn der Ruhr jubelt der Frühling, daß es nur so eine Freude ist; man möchte am liebsten anhalten und nicht mehr aufhören, sich am satten Grün, den zarten Düften und all den schönen Vogelstimmen zu laben. Diesmal genoß ich es aber nur im Vorbeifahren - wenn ich mal wieder mehr Zeit habe, halte ich sicher auch mal kurz inne.
In Essen-Steele überquerte ich am Bootshaus Ruhreck die Ruhr - mit einem Schlag hatte es sich mit Natur, denn ich war mitten im Essener Feierabendgewühl. Über die Bochumer Straße verließ ich Steele hinaus aufs freie Feld, das nach ein paar hundert Metern an der Bochumer Stadtgrenze schon wieder aufhört (Streckenabschnitt bei Google Maps). Ich wuselte ins Bochumer Zentrum, das ich dann auf der anderen Seite in Richtung heißer Dusche und leckerer Pizza wieder verließ.
Dafür, daß ich es nichtmal drauf angelegt habe, bin ich übrigens auch sehr zufrieden mit dem Schnitt!

Kemnade mit Bastian

Bochum-Langendreer - Umrundung Kemnader See - BO-Langendreer (23,6km, Ø 17,3km/h)

2010-05-04.jpgWie verabredet, trafen ich mich mit Bastian am Kemnader See, den wir dann gemeinsam umrundeten. Mit dreizehn Grad war es nicht eben warm, aber wo die Sonne schien, ließ es sich gut aushalten.
Ein wenig geplauscht und die frühlingsgrüne Landschaft bestaunt, und schon hatten wir die Runde um den See hinter uns. Ich verabschiedete mich wieder von Bastian (der seinem Mounti dann sicher nochmal abseits von Radweg und Straße ordentlich die Sporen gab) und hatte auf dem Weg nachhause sogar noch das Glück, einen Reiher ganz aus der Nähe betrachten zu dürfen: Der genoß nämlich ganz offensichtlich die letzten Sonnenstrahlen des Tages im Wasser des Ölbachs und hatte wenig Lust, seinen Platz nur wegen einem Fahrradfahrer zu verlassen.

Erst adagio im Quartett, dann presto solo

Essen-Kupferdreh - Hattingen - Essen-Kupferdreh (29,6km, Ø 17,6km/h)

Bochum-Langendreer - Witten - Wetter - Herdecke - Syburg - Herdecke-Westende - Witten - BO-Langendreer (51,1km, Ø 30,0km/h)

2010-05-01_1.jpgDirk und Chini aus Essen hatten ob des schönen Wetters Lust auf Sporteln, und so verabredeten wir uns für eine Runde mit dem Rad. Eigentlich hätten wir auch gleich mit selbigem anreisen können, wollten der Chini aber noch ein bei uns nicht mehr benötigtes Mounti mitnehmen. Also die drei Bikes im Auto verzurrt und ab auf die Bahn! Fürs Gepose durfte natürlich der Renner mit…
Von Essen aus folgten wir ohne Hast dem Ruhrtalradweg bis Hattingen, wo wir eine ausgiebige Rast einlegten. Über die belegten Brötchen und unsere Gespräche vergaßen wir aber, daß sich ganz in der Nähe das Nutzvieh die Wiese, auf der wir saßen, schmecken ließ. Und so kam, was kommen mußte: Aufdringliche Kühe, getrieben wohl von bloßer Neugier, ließen uns ganz fix die Lokalität verlassen. Ein paar Meter weiter, auf der anderen Radwegseite, pausierten wir dann entspannt zuende, bevor wir den Rückweg durchs vom Frühling wirklich reizvoll ausstaffierte Ruhrtal antraten. Nachdem dann auch noch ein paar Groschen für heiße Waffeln in der Gastronomie geblieben waren, machten wir uns zufrieden zurück zum Ausgangspunkt der Tour, wo wir die Räder wieder ins Auto luden und heimfuhren.

2010-05-01_2.jpgZuhause angekommen, sah das Wetter einfach noch zu gut aus - und der Wetterbericht hatte für die nächsten Tage bösen Regen angekündigt! Auch meine Beine hatten noch Lust auf Meter, und so startete ich noch einmal solo - natürlich erst, nachdem Frauchen und Velo-Material fachgerecht entladen waren. Erstere übrigens auf die wohlverdiente Couch!
Klar, ich wollte es schon nochmal richtig laufen lassen, aber besondere sportliche Ambitionen (wie den final erreichten Schnitt) hatte ich erstmal keine. Aber wenn der Renner rennt, dann rennt er, und so gings flott nach Witten hinunter, dann auf der B226 nach Wetter und mit einem kleinen Umweg über Hagen schließlich nach Herdecke, wo der Velocomp nach etwa 22 gefahrenen Kilometern schonmal äußerst sportliche Werte vermeldete. Damit war mein Ehrgeiz geweckt: Ob ich den Schnitt trotz des noch anstehenden Schlauchs nach Syburg hinauf wohl bis nachhause über dreißig halten könnte?
Ich spurte auf dem zum Glück nur mäßig frequentierten Radweg am Hengsteysee entlang und erklomm konstant und recht fix den Anstieg nach Syburg. Dann schoß ich auf der anderen Seite wieder hinunter nach Herdecke-Ostende, durchquerte Kirchende und Westende und ließ es hinunter zur Ruhr nochmal richtig rollen. Und dann begann der große Sackgang: Ab dem Moment, als ich auf die B226 einbog, hatte ich permanent Gegenwind, teilweise mit heftigen Böen. Alles andere als schön, auch so schon, aber ich sah meinen Schnitt dahinschmelzen!
Fluchend und teilweise schon sehr nah an der Leistungsgrenze machte ich mich klein und holte aus den Beinen heraus, was sie noch hergaben - ab Witten, wo ich das Ruhrtal verlassen wollte, würde der Wind schon schwächer werden. Denkste, bis Langendreer, faktisch noch in der Einfahrt zuhause, stemmte sich der Wind gegen mich. Der Blick auf den Velocomp zeigte dann aber, daß sich die Schinderei gelohnt hatte: 30,03 km/h im Schnitt, trotz teilweise heftiger Anstiege und des bösen Gegenwindes - das Ego ist zufriedengestellt!