Erst adagio im Quartett, dann presto solo

Essen-Kupferdreh - Hattingen - Essen-Kupferdreh (29,6km, Ø 17,6km/h)

Bochum-Langendreer - Witten - Wetter - Herdecke - Syburg - Herdecke-Westende - Witten - BO-Langendreer (51,1km, Ø 30,0km/h)

2010-05-01_1.jpgDirk und Chini aus Essen hatten ob des schönen Wetters Lust auf Sporteln, und so verabredeten wir uns für eine Runde mit dem Rad. Eigentlich hätten wir auch gleich mit selbigem anreisen können, wollten der Chini aber noch ein bei uns nicht mehr benötigtes Mounti mitnehmen. Also die drei Bikes im Auto verzurrt und ab auf die Bahn! Fürs Gepose durfte natürlich der Renner mit…
Von Essen aus folgten wir ohne Hast dem Ruhrtalradweg bis Hattingen, wo wir eine ausgiebige Rast einlegten. Über die belegten Brötchen und unsere Gespräche vergaßen wir aber, daß sich ganz in der Nähe das Nutzvieh die Wiese, auf der wir saßen, schmecken ließ. Und so kam, was kommen mußte: Aufdringliche Kühe, getrieben wohl von bloßer Neugier, ließen uns ganz fix die Lokalität verlassen. Ein paar Meter weiter, auf der anderen Radwegseite, pausierten wir dann entspannt zuende, bevor wir den Rückweg durchs vom Frühling wirklich reizvoll ausstaffierte Ruhrtal antraten. Nachdem dann auch noch ein paar Groschen für heiße Waffeln in der Gastronomie geblieben waren, machten wir uns zufrieden zurück zum Ausgangspunkt der Tour, wo wir die Räder wieder ins Auto luden und heimfuhren.

2010-05-01_2.jpgZuhause angekommen, sah das Wetter einfach noch zu gut aus - und der Wetterbericht hatte für die nächsten Tage bösen Regen angekündigt! Auch meine Beine hatten noch Lust auf Meter, und so startete ich noch einmal solo - natürlich erst, nachdem Frauchen und Velo-Material fachgerecht entladen waren. Erstere übrigens auf die wohlverdiente Couch!
Klar, ich wollte es schon nochmal richtig laufen lassen, aber besondere sportliche Ambitionen (wie den final erreichten Schnitt) hatte ich erstmal keine. Aber wenn der Renner rennt, dann rennt er, und so gings flott nach Witten hinunter, dann auf der B226 nach Wetter und mit einem kleinen Umweg über Hagen schließlich nach Herdecke, wo der Velocomp nach etwa 22 gefahrenen Kilometern schonmal äußerst sportliche Werte vermeldete. Damit war mein Ehrgeiz geweckt: Ob ich den Schnitt trotz des noch anstehenden Schlauchs nach Syburg hinauf wohl bis nachhause über dreißig halten könnte?
Ich spurte auf dem zum Glück nur mäßig frequentierten Radweg am Hengsteysee entlang und erklomm konstant und recht fix den Anstieg nach Syburg. Dann schoß ich auf der anderen Seite wieder hinunter nach Herdecke-Ostende, durchquerte Kirchende und Westende und ließ es hinunter zur Ruhr nochmal richtig rollen. Und dann begann der große Sackgang: Ab dem Moment, als ich auf die B226 einbog, hatte ich permanent Gegenwind, teilweise mit heftigen Böen. Alles andere als schön, auch so schon, aber ich sah meinen Schnitt dahinschmelzen!
Fluchend und teilweise schon sehr nah an der Leistungsgrenze machte ich mich klein und holte aus den Beinen heraus, was sie noch hergaben - ab Witten, wo ich das Ruhrtal verlassen wollte, würde der Wind schon schwächer werden. Denkste, bis Langendreer, faktisch noch in der Einfahrt zuhause, stemmte sich der Wind gegen mich. Der Blick auf den Velocomp zeigte dann aber, daß sich die Schinderei gelohnt hatte: 30,03 km/h im Schnitt, trotz teilweise heftiger Anstiege und des bösen Gegenwindes - das Ego ist zufriedengestellt!