Wiedersehen macht Freude

Bochum-Langendreer - Witten-Heven - BO-Langendreer (12,6km, Ø 25,2km/h)

Nachdem es mangels eines Ersatzteils ganze vier (!) Wochen in der Werkstatt stand (und ich damit ausschließlich mit dem Mounti touren konnte), konnte ich mein Rennrad heute endlich wieder in Empfang nehmen. Ich hatte zwar gerade 500 Kilometer im Auto hinter mir, aber die Wiedersehensfreude und das für die nächsten Tage zu erwartende schlechte Wetter motivierten mich dann doch zumindet zu einer schnellen Runde nach Heven. Das ist auch eigentlich schon alles, was es darüber zu berichten gibt - vielleicht wäre noch erwähnenswert, daß es teilweise arg windig war, ich mir ein baldiges Ende der Sperrung der Herbeder Straße wünsche - und daß einige wenige LKW-Fahrer schlicht asoziales Gesindel sind. Ach, und einen Ohrwurm von der langen Autofahrt bin ich nicht losgeworden, aber das fand ich gar nicht so schlimm.

Hatte ich erwähnt, daß ich mich sehr freue, den Renner wiederzuhaben? :)

“…und er hat sein helles Licht bei der Nacht…”

Bochum-Langendreer - Witten-Heven - Kemnader See - BO-Langendreer (25,2km, Ø 25,2km/h)

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Die Sigma am Helm; links das Akku-Pack, was in der Trikottasche Platz findet

Geschenke sind etwas Großartiges, sie sorgen für viele wundervolle Momente. Ganz besonders schön ist natürlich das Schenken (oder Beschenktwerden) selbst, ebenso die frohe Ungewissheit beim ungeduldigen Aufreißen der Verpackung.
Aber auch das erste Ausprobieren eines Geschenks macht stets große Freude - und genau das war Inhalt dieser spätabendenlichen Runde um den Kemnader See. Mein Geschenk war eine Sigma Power LED Black, die vom Hersteller als “Powerröhre” bezeichnet wird - zu Recht, wie sich herausstellen sollte.

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Blick vom Kleff ins abendlich stille Ruhrtal

Ich hatte sie an den Helm montiert, zusätzlich war natürlich die dynamobetriebe Beleuchtung am Rad aktiv. Deren Frontfunzel am Lenker ist aber überhaupt nur wahrzunehmen, wenn die Sigma auf kleinster Stufe leuchtet - zündet man Phase zwei oder drei, sieht man nur noch die Sigma. Und die ist hell! Wenn ich entgegenkommenden Joggern aus Versehen ins Gesicht strahlte, verzogen die das Gesicht und versuchten, schnellstmöglich die Augen abzudecken. Sorry, das wollte ich wirklich nicht!

Ich war halb neun zuhause gestartet, also kurz vor Sonnenuntergang. Im Laufe der Fahrt wurde es dann immer dunkler, und die Sigma konnte ihren Nutzen richtig unter Beweis stellen. Man glaubt ja gar nicht, wie viele Augenpaare einen am Kemnader See von links und rechts des Weges anleuchten: Kaninchen noch und nöcher, Igel, völlig irritiert dreinschauende Katzen - sogar der eine oder andere Reiher kreuzte meinen Sichtbereich (den Sigma mit 80 Metern Leuchtweite keinesfalls übertrieben angibt).
Mit dieser Lampe fühle ich mich (zumindest schonmal lichttechnisch) bestens gerüstet für das anstehende 24-Stunden-Radeln in Chemnitz - danke für dieses tolle Geschenk! Auch wenn die Schenkerin selbst behauptet, ich sähe aus wie ein Bergmann… ;)

“Und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht
schon angezü-hü-hündt’,
schon an…ge…zündt’.”

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Was die anderen sehen
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Licht aus, Licht an


Je wärmer der Tag, desto voller der Radweg

Bochum - Witten - Harkortsee - Hengsteysee - Harkortsee - Witten - Kemnader See - Bochum (59,1km, Ø 17,7km/h)

2010-04-25_1.jpgWenn das mal nicht das perfekte Radelwetter war! Schon vorm Mittag stand das Thermometer bei knapp zwanzig Grad, und keine auch noch so kleine Wolke trübte den strahlend blauen Himmel.
Wir hatten den ganzen Tag Zeit und eigentlich vor, ruhrabwärts zum Baldeneysee zu radeln. Da der Vorabend aber etwas länger geworden war und wir uns bezüglich unserer Ausdauer nicht so sicher fühlten, verlegten wir die Route kurzerhand in die andere Richtung: Ruhraufwärts, zum Hengsteysee sollte es gehen - das wären dann etwa 60 Kilometer statt der 100 bis zum Baldeneysee.
Den ersten Aufreger hatten wir dann schon an der Nachtigallstraße in Witten. Ein Autofahrer wollte offenbar nicht wahrhaben, daß diese eine Fahrradstraße ist - und was das für ihn als Autofahrer bedeutet. Weil es ihm offenbar alles zu langsam ging, holte er schlicht die Brechstange raus und startete trotz entgegenkommender Radler ein riskantes Überholmanöver - hoffentlich hat ihm dafür noch jemand so richtig schön ins offene Fenster gerotzt. Was die Besonderheiten einer Fahrradstraße sind, habe ich noch einmal ausführlich erörtert.

2010-04-25_2.jpgAuf dem Ruhrtalradweg fuhren wir dann über Wetter zum Harkortsee, wo wir die Ruhrseite wechselten und am Hengsteysee entlang bis unter die Hohensyburg radelten. Auf dem Radweg war tüchtig Verkehr, auch die Fußgänger scherten manchmal unerwartet aus, und so waren unsere Hände die ganze Zeit an den Bremsen. Wirklich entspanntes Radeln ist was anderes…
Am Hengsteysee pausierten wir ausgiebig und ließen uns die mitgenommene Brotzeit schmecken, bevor wir den Ruhrtalradweg retour unter die Räder nahmen. In Witten legten wir an der Burgruine Hardenstein noch eine weitere Rast ein. Unterhalb der Burg kämpft die gleichnamige Fähre mit den Massen an Radlern und schafft es doch nicht - lange Radlerstaus an beiden Ufern sind die Folge. Eine größere Fähre soll in Bälde Besserung bringen.
Wir jedenfalls blieben auf der linken Ruhrseite und kämpften uns das Muttental nach Witten-Herbede hinauf. Von dort aus schossen wir dann wieder ins Ruhrtal hinunter und schauten noch einmal am Kemnader See vorbei - wochenends offenbar der größte Grillplatz des Ruhrgebiets. Es ist einfach nur schlimm, wie dort der Begriff “Naherholung” pervertiert wird; wer wirklich Ruhe und Entspannung sucht, sollte (vor allem am Wochenende!) sämtliche Ruhrseen tunlichst meiden.

Was ist eigentlich eine Fahrradstraße?

2010-04-25_fahrradstrasse200x200.png Nicht jeder scheint zu wissen, was eine Fahrradstraße ist - das liegt vermutlich auch daran, daß man diese nicht allzu oft im Straßenverkehr antrifft. Manche Autofahrer übersehen dieses Schild aber gern und wähnen sich auf einer ganz normalen Straße - um dann entsprechend ruppig gegen nebeneinander fahrende Radler vorzugehen oder riskante Überholmanöver zu versuchen.

Halten wir an dieser Stelle doch mal fest, was eine Fahrradstraße ausmacht.

  • Eine Fahrradstraße ist grundsätzlich nur Fahrrädern vorbehalten.
  • Zusätzlicher Verkehr muß explizit durch Zusatzschilder, z.B. “Anwohner frei”, zugelassen werden.
  • Auch wenn sie dadurch zusätzlich zugelassenen Vekehr behindern, dürfen Fahrradfahrer ausdrücklich nebeneinander fahren.
  • Fahrradfahrer dürfen von anderen Fahrzeugen nicht behindert werden.
  • 30km/h ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit - für alle.

Auf einer Fahrradstraße geben also die Radler den Ton an, sie ist quasi Schutzgebiet für Pedalisten - Behinderungen oder gar Gefährdungen durch andere Verkehrsteilnehmer sollten konsequent und unter Angabe von Kennzeichen und Zeugen bei der Polizei angezeigt werden.

Quellen:

Flotte Feierabendrunde

Bochum-Langendreer - BO-Zentrum - BO-Stiepel - Witten - BO-Langendreer (28,5km, Ø 26,1km/h)

2010-04-23.jpgMit dem Ziel einer schnellen Tour startete ich bei allerbestem Radelwetter gen Bochumer Innenstadt-Gewühl, um dann die Königsallee nach Stiepel hinauszufahren. Von dort schoß ich hinunter ins Ruhrtal, bog allerdings nicht links zum Kemander See ab: Dort wird schließlich bis auf Weiteres am Wehr gebaut, sodaß sich alles und jeder durch eine viel zu enge Gasse quetschen muß. Nein, darauf hatte ich wahrlich keine Lust, und fuhr deswegen den Umweg über Witten-Herbede.
Dumm nur, daß dort auf der Wittener Straße ebenfalls gebaut wird (laut Ausschilderung voraussichtlich bis Juli) - so langsam gehen mir echt die Alternativen aus.