Gut zu Vögeln!

BO-Werne - BO-Zentrum - Hattingen - Blankenstein - Kemnader See - Witten-Heven - BO-Werne (45,2km, Ø 25,0km/h)

2008-05-31_1.jpgAuf der Suche nach einer feinen Samstagsrunde sprang mir auf der Karte mit dem Bochumer Radwegnetz gleich die nach Süden in Richtung Hattingen führende Route ins Auge. Von Hattingen aus entlang der Ruhr nach Osten bis Witten verlängert, sah das nach einer richtig guten Tour aus. Also ab aufs Rad und zunächst mitten ins Zentrum Bochums geradelt, von wo sich auf der Karte die deutliche rote Linie gen Süden schängelt.
Doof nur, daß man auf der Straße keine dicke rote Linie hat - bis nach Hattingen war ich eigentlich nur damit beschäftigt, die bescheiden beschilderte Route nicht zu verlieren - manchmal auch damit, sie wiederzufinden. Hier hat mans bisher wohl irgendwie versäumt, die tollen, eigentlich nicht zu übersehenden neuen Wegweiser anzubringen.
Irgendwann hatte ich dann die Ruhr in Hattingen erreicht, überquerte sie - und befand mich bis zum Kemnader See schon wieder nur noch auf der Suche nach den kleinen, teilweise vom Schmutz fast unsichtbar gemachten Wegweiserchen. Ich bin mir sicher, daß ich mich keineswegs die ganze Zeit auf der in der Karte verzeichneten Route befunden habe, aber irgendwie kam ich dann doch am Kemnader See heraus.

2008-05-31_2.jpgDer Himmel war schon die ganze Zeit arg bedeckt gewesen, aber am Kemnader See dann sah es dann endgültig nach Regen aus. Während ich also überlegte, ob ich den Umweg über Witten lieber auslassen und den direkten Weg nachhause nehmen sollte, lag vor mir plötzlich etwas auf dem Radweg. Ich konnte gerade noch ein paar Zentimeter zur Seite ziehen, sah aber im Moment des Vorbeifahrens, daß es sich keineswegs um einen Stein oder Stock handelte: Ein Blaumeisenkind saß mitten auf dem Radweg und piepste herzerweichend.
Nun hatte ich dem armen Ding gerade noch ausweichen können, aber der nächste vorbeikommende Radler hätte das vielleicht schon nicht mehr geschafft - also hielt ich an, nahm das flauschige Ding und setzte es ein paar Meter abseits des Radwegs ins Gras. Um den Rest muß sich nun Mutter Natur kümmern - ich konnte ja schlecht in die Bäume klettern und das Nest suchen, aus dem das Kleine gepurzelt war.

Weil es dann tatsächlich noch zu regnen begann, ließ ich die Waden noch einmal gescheit rotieren und spurte auf direktem Weg nachhause.

Fazit: Die Hattinger Route ist doof. Es ist einfach kein schönes Radeln, wenn man permanent auf die Karte schauen muß - noch dazu führt der Großteil der Strecke durch (nichtmal sonderlich schön) bebautes Gebiet. Aber hey, wieder ein weißer Fleck auf der Karte weniger.