2. Chemnitzer 24-Stunden-Radeln

Chemnitz: 13x Talsperre Euba - Weißer Weg - Euba - Niederwiesa - Alte Bierstraße - Euba - Talsperre Euba (175,1km, Ø 18,86km/h, Vmax 61,82km/h; Route bei Google Maps, Höhenprofil)

2008-05-02_2.jpgDie Tage vor dem Start sah es nach richtig gutem Radelwetter aus, ein wenig bewölkt zwar, aber immer wieder zeigte die Sonne, daß sie es mit dem Frühling nun ernst meinte. Sämtlicher Optimismus schwand aber ein paar Stunden vor dem Start, als eine große (und äußerst ergiebige) Regenfront über das Chemnitzer Land hinwegzog. Innerlich schon auf eine Wasserschlacht eingestellt, trafen wir uns trotzdem an der Talsperre Euba, und siehe da, die Wolken verzogen sich - pünktlich zum vereinbarten Starttermin schien wieder die Sonne. So sollte es auch bleiben, und schon bald waren die Straßen wieder trocken.
Die Strecke für das 2008er 24-Stunden-Radeln wurde flacher und kürzer gewählt als im Vorjahr, um Motivation und Kondition hoch zu halten - natürlich mit dem Ziel verbesserter Gesamtkilometerzahlen. Von der Talsperre Euba aus führt die Route in Richtung Chemnitz zum Weißen Weg, dem sie bis zur Beutenbergstraße folgt. Diese führt rechts hinunter nach Euba, von wo aus es (weiterhin bergab) bis nach Niederwiesa geht. Vor dem Bahnhof fährt man rechts noch an einigen Häusern vorbei, und schon steht man vorm steilen Anstieg auf die Brücke über die Bundesstraße 173. An diesem Schlüsselpunkt der Strecke warteten die schon vom Vorjahr bekannten Rundenkärtchen auf die Teilnehmer - wer eins am Ziel abgibt, hat nicht abgekürzt.
Dann führt die Route übers Feld hinauf bis oberhalb von Euba, das es dann bis zurück zur Talsperre zu durchfahren galt.

2008-05-02_1.jpgTraditionell starteten alle Teilnehmer gemeinsam mit dem Begleitfahrzeug in die Einführungsrunde, auf der aus selbigem heraus zahllose Poserfotos geschossen wurden. Hey, wir wollen unseren Enkeln auch was zeigen können, wenn wir von unseren Heldentaten erzählen! ;)
Ab Runde zwei machte dann wieder jeder seins, wobei sich auch Grüppchen bildeten und wieder trennten. (Ich wartete noch auf ludi, der wie bereits im Vorjahr seinen obligatorischen Plattfuß hatte - diesmal aber nach dem Start und nicht schon vorher…)
Wir fuhren bis in die Nacht und fielen gegen ein Uhr zum Schlafen in die Autos. Alle? Nein, der Sylas fuhr wie im letzten Jahr die Nacht durch. In kurzen Hosen und Sandalen - ohne Socken! Der Rest des Starterfelds war sich einig: Der hat nicht Blut, sondern Hydrauliköl in den Adern!
Ich für meinen Teil war sehr froh, die dünnen und die gepolsterten Klamotten mitgenommen zu haben: Auf den doch recht kühlen abendlichen Runden machten meine Knie dank mehrlagiger Bekleidung überhaupt keine Probleme (im Gegensatz zu 2007). Zwiebeloptik olé, aber Hauptsache, es hält warm.
Der Schlaf im Auto war kurz und unruhig, und schon kurz vor sechs brachen wir wieder auf. Auf dieser ersten morgendlichen Runde wußte ich dann, wofür ich all die Strapazen auf mich nahm: Selten war ein Tagesanbruch so schön wie an diesem Tag und an diesem Ort. Der Morgentau ließ die Wiesen glitzern, die Vögel sangen, es wurde angenehm warm - so etwas muß man einfach erlebt haben.
Ich verließ das Grüppchen und startete zu einigen Solo-Runden, in denen ich mich aber nach und nach verbrauchte; vor allem der Anstieg aus Niederwiesa heraus zwickte gehörig in den Waden. Irgenwann waren meine Reserven dann am Ende, ich hatte schlicht zu wenig gegessen und getrunken. Nach einer längeren Pause auf der Strecke geleitete der ludi mich dann noch bis zum Start-/Ziel-Punkt, wo ich mich mit reichlich Cola und Nudelsalat zwar ordentlich wiederherstellen konnte, dann aber beschloß, es mit den bis dahin geradelten 175 Kilometern gut sein zu lassen. Schließlich wollte ich ja auch noch etwas vom Rest des mit dem 24-Stunden-Radeln gerade erst begonnenen Urlaubs haben.
Im Kreise der Zuschauer und Auch-nicht-mehr-Radelnden klang das 2. Chemnitzer 24-Stunden-Radeln dann entspannt aus, und während ein paar Verwegene noch ihre letzten Runden drehten, reifte schon der Plan für die nächste Herausforderung. Mehr dazu, wenn es soweit ist ;)

Fazit: Obwohl ich der Vernunft den Vorrang gab und damit mein eigentliches Ziel von 200 Kilometern nicht erreichte, bin ich sehr zufrieden. Ein großer Spaß war es allemal, und ich habe endlich meine Chemnitzer wiedergesehen, mit ihnen geschwatzt, gelacht und tolle Radelmeter gemacht. Und das war mir eigentlich das Wichtigste.