Ründchen mit Dame

Chemnitz: Hbf - Bernsdorfer Straße - Zschopauer Straße - Hbf (9,0km, Ø 18,4km/h)

Manchmal muß man auch mal geschmeidig machen. Will ja die Frau nicht so hetzen und ihr somit allen Radelspaß gleich wieder nehmen. Die bösen Solobretter kommen aber auch wieder, keine Frage.

1. Chemnitzer 24-Stunden-Radeln

2007-05-18_1.jpg18.05.: Chemnitz: Innenstadt - Talsperre Euba - 3x festgelegte Tour - Talsperre Euba - Innenstadt
19.05.: Chemnitz: Innenstadt - Talsperre Euba - 5x festgelegte Tour - Talsperre Euba - Innenstadt
Gesamt: 200,1km, Ø 18,3km/h, Vmax 70,64km/h

Die vorher festgelegte Tour: Talsperre Euba - Struthwald - Flöha - Augustusburg (Tankstelle) - Erdmannsdorf - B180 entlang der Zschopau - Flöha - Struthwald - Talsperre Euba (~21,5km)

Was für ein Ritt! Achtmal 21,5 Kilometer, achtmal 380 Höhenmeter, achtmal zwei lange Anstiege und eine Serpentinen-Schußfahrt. Und zusätzlich noch zweimal An- und Abfahrt nach und von Euba. In Summe habe ich mein Minimalziel von 200 Kilometern in 24 Stunden erreicht - das Optimalziel von zehn Runden fiel allerdings meinem schmerzenden Knie zum Opfer.

Aber der Reihe nach: Die Runde beginnt an der Talsperre Euba, schraubt sich nach Euba zum Struthwald hinauf, der dann in einer langen Abfahrt nach Flöha hinunter verläuft. Von dort aus führt die Strecke etwa fünf Kilometer hinauf nach Augustusburg. An der dortigen Tankstelle gehts nach rechts in die Serpentinenschußfahrt ins Zschopautal nach Erdmannsdorf. In Erdmannsdorf folgt die Route dann der B180 entlang der Zschopau, die an der Einmündung zur Struth wieder verlassen wird. Nun geht es wieder durch den kompletten Struthwald hinauf nach Euba, wo die Runde an der Talsperre wieder endet.

Am Freitagabend, Startzeit 19:00 Uhr, fuhr ein Troß von knapp 20 Radlern unterschiedlichster Kondition und Ausstattung die komplette Runde einmal zusammen ab. Von reinrassigen Rennhobeln über Touringräder bis hin zum grobstolligen Fully war so ziemlich alles dabei.
Mittendrin ein “Kamerawagen”, aus dem in der Einführungsrunde fleißig das Fahrerfeld fotografiert und somit dieses denkwürdige Event für die Nachwelt festgehalten wurde.
Zurück in Euba, teilte sich das Feld dann in Grüppchen auf, die die zweite Runde jeweils unterschiedlich schnell angingen. Dabei gehörte ich mit Ludi und Cali zu denen, die es ob der Länge der Tour nicht gleich übertrieben.
Nach der zweiten Runde entschieden wir uns, noch eine dritte anzuhängen, um danach gegen Mitternacht zum Schlafen heimzufahren. Diese dritte Runde brachte heftige Kälte, und wir mußten uns mangels ausreichender Beleuchtung immer gut zueinander positionieren, damit jeder etwas sehen konnte, und damit auch die (wenigen) Autofahrer eine Chance hatten, uns zu erspähen.

Der Samstag begann früh, nach der erneuten Anfahrt nach Euba starteten Ludi und ich halb acht zu den nächsten Runden. Cali war anfangs nicht dabei - er hatte schlicht verschlafen. Um noch eine realistische Chance auf meine anvisierten zehn Runden zu haben, löste ich mich nach dem Mittag aus der Gruppe und versuchte allein mein Glück - wobei dann die satte neue Maximalgeschwindigkeit von 70,64km/h bei der Abfahrt von Augustusburg nach Erdmannsdorf zustandekam. Tückisch hierbei: In den Serpentinen liegen immer mal Steinchen auf der Straße - bei zuviel Schräglage das mögliche Ende einer schönen Tour. Aber passiert ist nix, und ich setzte meine Fahrt fort. Immer schwerer wurden die Beine, immer mehr schmerzte das von der Kälte der vorangegangenen Nachtfahrt mitgenommene Knie. Das Alter…
In Runde acht war es dann vorbei: Bei jeder Pedalumdrehung stach es im Knie, und die Struth hinauf erwies sich ob des nie enden wollenden Bergaufgefahres wie erwartet als Motivationskiller - ich konnte einfach nicht mehr. Als ich dann irgendwann nach 16:00 Uhr in Euba ankam, hatte ich 194 Kilometer auf dem Tacho stehen, die geplanten 200 würden also mit der Heimfahrt voll werden. Ich entschloß mich, dem Drängen meines Körpers nachzugeben und das Fahrrad abzustellen. Im Kreise der auch bereits “abgestiegenen” Teilnehmer und Zuschauer verfolgten wir dann die Abfahrten und Ankünfte der restlichen Radler bis zum offiziellen Ende unserer “kleinen Tour” um 19:00 Uhr.

Beim gemeinsamen Auswerten der Fahrradcomputer fiel mir dann noch ein Sahnehäubchen auf: Die 1000-Kilometer-Grenze ist gefallen! Auf dem Tacho standen exakt 1076 km seit Mitte März.

Fazit: Sonnenbrand, schmerzende Knie, absolute Erschöpfung…aber ich weiß, wofür. Ich wollte meine Grenze finden - sie liegt (momentan) bei 200 bergigen Kilometern in 24 Stunden.

The final countdown

Chemnitz: Innenstadt - Adelsberg - Innenstadt (21,9km, Ø 18,7km/h)

Kurzentschlossen legten Ludi und ich ein Ründchen zum Adelsberg auf den Asphalt. Quasi als letztes lockeres Training fürs 24-Stunden-Radeln.
Wer gern mal eine Schußfahrt macht, dem sei übrigens die Augustusburger Straße stadtwärts an der Scheere ans Herz gelegt. Da geht was!

Den Landwirt freuts

Chemnitz: Innenstadt - Talsperre Euba - Struthwald - Flöha - Augustusburg (Tankstelle) - Erdmannsdorf - B180 entlang der Zschopau - Flöha - Struthwald - Talsperre Euba - Innenstadt (34,2km, Ø 22,3km/h)

2007-05-14.jpgNoch einmal vorm großen 24-Stunden-Radeln gings auf eben jene Runde - der Sylas kannte die Route auch noch nicht und bat deswegen darum. Der Blick zum Himmel ließ schon Schlimmes ahnen, und schließlich ignorierten wir ja auch die Warnungen der Meteorologen vor Hagelschauer und, Zitat, “Mini-Tornados”.
Bis zum Anstieg nach Augustusburg bliebs trocken, aber dann schlug Petrus zu. Ordentlicher Platzregen, Blitze und einiges an körnigem Eis ließen uns eine Zwangspause unter dem Dach der Augustusburger Tankstelle einlegen. Als dann aber wieder die Sonne hervorkam, führten wir ohne Murren unsere Runde auf pitschnassem Geläuf fort - der Bauer weiß es hoffentlich zu schätzen!

Fazit: Regen zum 24-Stunden-Radeln wäre doof.

Neue Reifen!

Innenstadt - Altchemnitz - Innenstadt (13,3km, Ø 19,3km/h)

2007-05-13.jpgDa der Cali nun seine neue Rennsau hat, verwendet er das zuvor straßentauglich gemachte Mounti wieder zum Wald- und Wiesenräubern. Dafür spendierte er ihm wieder die alten Grobstollen, was die feinen “Schwalbe Marathon” arbeitslos machte. Dann nehm ich sie eben! ;)
Auf den frischmontierten Pneus ging es (der mitradelnden schönen Frau zuliebe gemütlich) durch den Stadtpark. Die richtige Feuertaufe für die Marathons folgt vom 18. auf den 19. beim 24-Stunden-Radeln - an die Unterschiede im Fahrverhalten muß ich mich bis dahin erst noch gewöhnen.